Asuncion -
Anreise
Unsere lange Anreise starteten wir in Colonia del Sacramento in Uruguay. Von unserem Hostel liefen wir zum Fährterminal und fuhren mit einer Fähre nach Buenos Aires. Vom Hafen in Buenos Aires nahmen wir einen Stadtbus zum Busterminal, um von dort mit einem Nachtbus nach Asuncion zu fahren. Die Grenze nach Paraguay überschritten wir am nächsten morgen. Angekommen in Asuncion fuhren wir mit einem Taxi vom Busterminal zu unserem Hostel.
Die Stadt Asuncion
Asuncion ist die Hauptstadt von Paraguay. In Paraguay leben fast 7 Millionen Einwohner, davon 530.000 in Asuncion. Das Land ist also nicht so stark zentralisiert, wie die meisten anderen Staaten in Südamerika. Viele Menschen leben in Paraguay aber auch noch auf dem Land und weit entfernt von den Großstädten. Paraguay spielte während der Kolonialisierung eine wichtige Rolle. Die Spanier errichteten mit Asuncion eine der ersten Städte überhaupt in Südamerika. Die Stadt war für einige Zeit Mittelpunkt des Kolonialreiches. Von Asuncion starteten etliche Expedtionen und viele Stadtgründungen wurden von Asuncion aus durchgeführt, so zum Beispiel auch die Gründung von Buenos Aires. Aus diesem Grund nennt man Asuncíon auch „Mutterstadt“.
Paraguay war einst das reichste und fortschrittlichste Land Südamerikas. Dies führte allerdings zu illusionistischen Ansprüchen und Wünsche. Paraguay besaß 1864 mit Abstand das modernste Militär in Südamerika und wollte seine Herrschaft ausweiten. Ziel war es einen Zugang zum Meer zu erlangen. Daher erklärte Paraguay 1864 Brasilien den Krieg. Argentinien und Uruguay stellten sich auf die Seite von Brasilien. Der Krieg enedete 1870 mit der Niederlage Paraguays. Gemessen an den prozentualen Opferzahlen der Gesamtbevölkerung war der Krieg auf Seiten Paraguays einer der verherrensten der Weltgeschichte. Über 50% der 500.000 Einwohner starben im Krieg – auch viele Kinder ließen ihr Leben auf den Schlachtfeldern, die als Kindersoldaten rekrutiert worden waren. Aber auch die Allianz aus Brasilien, Uruguay und Argentinien hatten einen großen Anteil an der Auslöschung der Hälfte der Bevölkerung. Denn seit 1869 führten sie ebenfalls einen Krieg gegen die Zivilbevölkerung von Paraguay.
Nach der Niederlage wurde Paraguay meherere Jahre von Brasilien besetzt. 1864 war Paraguay noch eines der wirtschaftlich fortschrittlichsten Staaten Südamerika, diesen Zustand konnte das Land nach dem Krieg bis heute nicht wieder erlangen.
Das historische Zentrum
Das historische Zentrum von Asuncion spiegelt nicht mehr das Bild von der ehemals wohlhabendsten Stadt Südamerikas wieder. Aus der Kolonialzeit sind nur noch einige wenige Gebäude erhalten, wie das Casa de la Indenpendecia, in dem sich heute ein kleines Museum befindet. In der Innenstadt besuchten wir den Palacio de los Lopez, den Palast des Präsidenten. Natürlich konnten wir diesen nur von außen bestaunen. Der Palast wird durch Polizei und Militär gesichert. Insgesamt war die Polizei in der Stadt sehr präsent. Gegenüber des Palastes befindet sich das Museo de las Memorias, ein kleines Museum, welches über die Geschichte der Stadt und Paraguay erzählt. Von der Terrasse des Museums bekamen wir den besten Blick auf den Palast. Außerdem besuchten wir den Plaza Indenpendecia, beziehungsweise wir wollten. Aufgrund starker Regenfälle und eines Hochwassers des Flusses wurde ein sehr armer Wohnbezirk von Asuncion überschwemmt. Dort lebten hauptsächlich Guaraní, die Ureinwohner Paraguays. Sie wurden vorübergehend auf den Plaza Independencia umgesiedelt. Der gesamte Platz ist mit kleinen Holzhütten gefüllt. Am Ende des Hüttenblocks erhebt sich ein großes rosa Gebäude, das Cabildo. Dabei handelt es sich um das Regierungsgebäude von Paraguay. Unweit des Plaza Independencia befindet sich die Catedral del nuestra Debora, die größte und wichtigste Kirche von Asuncion.
Erwähnenswert ist außerdem noch die Bar Lido. Ein kleines Restaurant was bei Einheimischen sehr beliebt ist und sich vor allem zur Mittagszeit sehr schnell füllt. Es gibt die für Paraguay typische Fischsuppe und sehr gute große Empanadas. Wir hatten von der Lido Bar im Internet gelesen. Es war zwar nicht ganz so günstig wie vieles andere in Paraguay, aber sehr lecker und empfehlswert.
La Constanera
Asuncion liegt am Fluss Rio Paraguay. Entlang des Flusses gibt es eine schöne Uferpromenade, die zum Spazieren gehen einlädt. Es gibt sogar einen Strandabschnitt. Wir besuchten die Promenade Constanera an einem Sonntag. Es waren sehr viele einheimische Familien unterwegs. Man konnte sich Fahrräder oder Kettcars ausleihen, um die Uferpromenade entlang zu fahren. Aufgrund von starken Regenfällen war der Wasserstand des Rio Paraguay sehr hoch und ein Teil der Promenade war sogar überschwemmt. Wir sahen noch einige Straßenschilder im Wasser stehen, aber die Straßen waren unterwasser.
Loma San Jeronimo
Das Viertel Lomo San Jeronimo befindet sich in der Nähe des Hafens und des historischen Zentrums. Das besondere an dem Viertel sind die kleinen vielleicht 1-Meter breiten Gässchen und die bunten Häuser. Die Bewohner haben ihre Häuser sehr farbenfroh angemalt. Außerdem finden sich einige schöne Malereien sowie Grafittis an den Wänden und eine bunte Treppe in einen der engen Gassen.
Mercado Cuadro
Der Mercado Cuadro ist ein riesiger Markt mitten in Asuncion. Man kann Stunden durch den Markt schlendern, ohne auch nur ansatzweise alles gesehen zu haben. Das muss man aber auch nicht, denn das Angebot an den Ständen wiederholt sich relativ schnell. Man findet am Markt alles mögliche, von Lebensmitteln bis hin zu Autoteilen, das meiste aber Fakeware. Der Markt hat sich aber hauptsächlich auf Elektronik spezialisiert. Viele Argentinier kommen über die Grenze, um auf diesem Markt billig Elektronik zu kaufen, da es in Argentinien deutlich teurer ist.
Tagesausflug nach Yaguaron
Einen Tagesausflug unternahmen wir in den kleinen Ort Yaguaron. Dieser befindet sich nur 40 Kilometer vom Busterminal in Asuncion entfernt, jedoch dauerte die Busfahrt fast 2 Stunden. Dies liegt an dem hohen Verkehrsaufkommen sowie den kleinen Straßen in Asuncion und an dem, dass der Bus gefühlt alle 200 Meter anhält. Es gibt in Paraguay keine richtigen Bushaltestellen mehr. Man steigt einfach irgendwo an der Straße ein und aus. Daher hält der Bus für fast jeden Fahrgast einzeln an.
Yaguaron befindet sich zwar nur wenige Kilometer vom Großraum Asuncion, doch es herrscht eine ganz andere Atmosphäre. Man hat das Gefühl, die Zeit wäre in dem kleinen Ort stehen geblieben. Bekannt ist der Ort für seine imposante Kirche, Templo de San Buenaventurap. Sie wurde 1586 Jahr von den Franziskanern erbaut. Von außen wirkt sie wie eine gewöhnliche Kirche, denn das Außergewöhnliche findet sich im Innenraum. Die Kirche ist mit wunderschönen Schnitzereien und Malereien geschmückt: der Altarraum, die Wände und sogar die Decke. Es war ein sehr beeindruckender Anblick.
Von der Kirche startet ein kurzer Wanderweg zum Cerro Yaguaron. Entlang des Wanderweges sind immer wieder große Kreuze aufgestellt. Der Berg Cerro Yaguaron erhebt sich am Rand des Dorfes. Es ist aber mehr ein Hügel und kein Berg, sodass wir ihn in wenigen Minuten bestiegen hatten. Von oben hat man eigentlich einen guten Ausblick auf die Stadt. Allerdings war es sehr nebelig, sodass wir eher auf eine Nebelwand blickten, was aber auch ein interessanter Anblick war.
Weiterreise
Von Asuncion reisten wir nach Encarnacion weiter. Dafür fuhren wir mit einem Stadtbus ans Terminal von Asuncion und von dort mit einem Langstreckenbus weiter nach Encarnacion.