Cerro Castillo -
Anreise
Wir bereisen zurzeit eine sehr ländliche Gegend Südamerikas mit kleinen Dörfern und nur wenig öffentlichem Verkehr. Tatsächlich ist diese Gegend von Patagonien eher dazu gemacht mit einem Auto zu bereisen. Oft gibt es nur einen Bus pro Tag oder teilweise nur alle 2-3 Tage. Erschwerend hinzu kam, dass über die Ostertage noch weniger Busse verkehrten. Aus diesem Grund trampten wir von Puerto Rio Tranquillo nach Villa Cerro Castillo. Es fuhren auch nur sehr wenige Einheimische auf den sowieso nur sehr wenig befahrenen Straßen, doch nach circa 2 Stunden fanden wir einen Fahrer. Er nahm uns mit bis zu unserem Zielort Villa Cerro Castillo.
Das Dorf Villa Cerro Castillo
Villa Cerro Castillo ist einer der kleinsten Orte, den wir bisher besucht haben. Das Dorf besteht aus 2 Straßen die parallel verlaufen. Wir fanden überraschend schnell eine Unterkunft, die offen war und noch Betten frei hatte. Aufgrund von Ostern sind viele Unterkünfte ausgebucht oder ganz geschlossen.
Wanderung zur Laguna Cerro Castillo
Der Stopp in Villa Cerro Castillo lag auf unserer Route, aufgrund der Nähe zum Cerro Castillo Nationalpark. In diesem kann man eine Tageswanderung zur Lagune Cerro Castillo machen oder eine 4-Tageswanderung durch den Nationalpark mit mehreren Highlights. Wir entschieden uns für die Tageswanderung.
Der Eingang vom Nationalpark liegt circa 1 Kilometer außerhalb der Ortschaft. Dort zahlten wir den fälligen Eintritt von 8.000CLP und starteten unsere Wanderung. Das gute Wetter war Mal wieder auf unserer Seite und wir wanderten bei strahlendem Sonnenschein durch die Natur. Der Weg führte die meiste Zeit bergauf, teilweise durch bunte Herbstwälder. An Lichtungen hatten wir eine beeindruckende Aussicht auf das hinter uns liegende. Das Dorf wurde in der Ferne immer kleiner. Außerdem sahen wir Wälder, durch die sich ein Fluss schlängelte und einen riesiger See am Horizont. Es war derselbe auf dem wir in Puerto Rio Tranquillo mit einem Boot gefahren sind. Der See Lago General Carretera ist das zweitgrößte Gewässer Südamerikas nach dem Titicacasee.
Das letzte Stück der Wanderung wurde steinig, steil und eisig. Wir mussten immer durch kleinere schneebedeckte Abschnitte stapfen. Dann erreichten wir die Lagune, der Aufstieg hatte sich wieder einmal gelohnt. Der Berg Cerro Castillo war beeindruckend. Spitze Felsformationen und dazu ein Gletscher sowie eine grün leuchtende Lagune. Und das allerbeste, wir teilten diesen Anblick nur mit einer Handvoll Chilenen. Der Nationalpark liegt nur bei wenigen Reisenden auf der Route und ist ein toller Ort um den Massen zu entkommen. Nach einer entspannten Mittagspause folgten wir für 1 Stunde dem Weg der mehrtägigen Wanderung, die uns zu einem tollen Aussichtspunkt über das Tal brachte. Dort drehten wir um und starteten unseren Abstieg.
Weiterreise
Unsere Reise führte uns weiter über Coyhaique nach Puyuhuapi. Da es erneut keine Informationen über Busse gab und wir am Ostersonntag weiterreisten trampten wir wieder. Auch diesesmal mussten wir fast 2 Stunden warten, bis jemand für uns anhielt. Letztendlich erreichten wir Coyhaique, mit 50.000 Einwohner die größte Stadt auf der chilenischen Seite, von Patagonien.