Die Nordküste Spaniens -
Buenas dias Espana!
Von Frankreich ging unsere Reise weiter nach Spanien und unsere Vorfreude war groß, denn Spanien bedeutet wärmeres Wetter und endlich durften wir unser eingerosstetes Spanisch wieder herauskramen. Trotz steigender Corona Zahlen entschieden wir uns nach längerer Überlegung nach Spanien zu fahren. Da wir eigentlich die ganze Zeit an der frischen Luft sind, in unserer kleinen Vanbubble leben und selten Essen gehen (und wir ja geimpft sind), sahen wir das Risiko nicht so hoch. Und unser erster Eindruck war positiv – die Spanier tragen eigentlich fast alle die Maske draußen, insbesomdere sobald es etwas enger wird. Im Gegensatz zu Frankreich sah man auch wieder vermehrt FFP2 Masken und der Abstand sowie die Personenbegrenzung werden überwiegend eingehalten. Gefühlt nehmen die Spanier die Maskenpflicht deultich ernster als noch in Frankreich – die Menschen tragen die Masken richtig und nicht nur über Kinn & Mund. Wir fühlten uns also recht sicher, meist fühlt es sich sogar entspannter an als noch in Frankreich obwohl dort die Inzidenz niedrig war, aber die Maßnahmen hier in Spanien einfach strikter von den Menschen umgestzt werden. Und so ging es als erstes nach San Sebastian!
San Sebastian & Jakobsweg nach Orio
San Sebastian begrüßte uns mit blauem Himmel und Sonne. Ein herrliches Gefühl! Wir parkten an einem Parklpatz an der Küste, direkt bei dem Aussichtsberg Urgull. Dort angekommen liefen wir erstmal den kurzen, steilen weg hoch und machten uns einen Überblick über die schöne Stadt und dessen tollen Stadtstrand. Von dort führte uns der Weg weiter in die kleinen Gässchen der Altstadt. Die Vielzahl an Restaurants war auffällig und wir verstanden warum San Sebastian für seine Essenskultur bekannt ist. Es tümmelten sich Bars mit Pinxchos (baskische Tapas), Feinkostläden und edle Restaurants. Wir liefen ein wenig herum und gingen anschließend die Promenade zum Palast Miramar entlang. Den späten Nachmittag verbrachten wir noch am Stadtstrand und abends probierten wir bei Wein und Sangria einige sehr leckere Pinxchos. Pinxchos sind die Tapas der Nordküste, wobei kleine Häppchen, von Fisch, Meeresfrüchten oder Fleisch, meist auf einem Stück Baguette serviert werden. Lustigerweise trafen wir einen Bekannten von Jakob aus seinem Auslandssemester in Finnland, der aus San Sebastian kam. Er gab uns viele Essenstipps, welche wir am nächsten Tag natürlich noch umsetzen wollten. Zuvor hatten wir uns für den nächsten Vormittag aber einen kleinen Teil des Jakobswegs vorgenommen. Mit dem Auto fuhren nach Orio und liefen 16km zurück nach San Sebastian. Dabei trafen wir einige Pilger und Tageswanderer. Der Weg führte durch die grüne Landschaft und ländliche Region des Baskenlandes. In San Sebastian angekommen stärkten wir uns mit einem sehr leckeren Mittagessen. Dieses viel jedoch ganz anders aus als erwartet. Und zwar sollten wir zu der Cervecerias La Mejullonera gehen und dort die besten Patatas Bravas der Stadt (frittierte Kartoffeln mit Chillisauce) probieren. Diese hatten jedoch keine mehr, weshalb wir mit ein paar Muscheln starteten. Weiter sollten wir zu Bar Nestor gehen, um die beste Tortilla zu essen. Wir erfuhren aber, dass diese um 13 und 19 uhr frisch gemacht wird. Dafür muss man um 12 oder 18 uhr die Stückanzahl bestellen, die man haben möchte. Als wir also um 15 uhr dort waren, gab es natürlich keine Tortilla mehr. Stattdessen wurde uns aber ein super gut aussehendes Steak mit Pimientos und Tomatensalat angeboten. Und es sah nicht nur gut aus, sondern kam brutzelnd bei uns an und war super, super lecker! Den Laden können wir also nur empfehlen! Abschließen sollten wir unseren kulinarischen Trip durch San Sebastian mit einem Stück Cheescake bei La Vina. Dor war aber super viel los, sodass wir uns entschieden einfach ein Stück To-Go mitzunehmen und verspeisten die Leckerei am Strand. Am frühen Abend machten wir uns dann weiter in Richtung Bilbao.




Bilbao
Bilbao ist die Hauptstadt des Baskenlandes und ist für Architektur und Design, besonders für sein Guggenheim Museum, bekannt. Wir verbrachten die Nacht an einem entspannten Park bei Bilbao und machten uns morgens auf den Weg in die Innenstadt. Als erstes liefen wir zu dem besagten Museum, welches wirklich schon allein von Außen ein Augenmerk ist. Innen kann man sich Ausstellungen der zeitgenössischen Kunst anschauen. Wir machten das nicht sondern liefen weiter zum Atkin Zentroa, einem alten Weinlager, das innen künstlerisch ausgebaut wurde und heute Platz für Veranstaltungen bietet. Das besondere dabei sind die Säulen, welche jede individuell gestaltet ist. Zurück liefen wir durch die kleinen Gässchen des Casco Viejos, der Altstadt Bilbaos und kauften beim Mercado de la Ribera frisches Obst und Gemüse für unser Mittagessen ein. Für den Nachmittag hatten wir anschließend Tickets für die Sehenswürdigkeit Gaztelugatxe gebucht.

Die "Dracheninsel" Gaztelugatxe
Gaztelugatxe ist ein Kloster auf einer kleinen Insel an der Küste oberhalb Bilbaos. Bekannt wurde die Sehenswürdigkeiten vor allem durch die Serie Game of Thrones, da Gaztelugatxe als Drehort für Dragonstone genutzt wurde. Vor allem die Treppe sollte den GOT Fans also bekannt vorkommen. Die Burg und der Großteil der Insel wurde in der Serie aber noch mit technischen Mitteln hinzugefügt. Dennoch erinnert auch die Form der Insel mit ein bisschen Fantasie bereits an einen Drachen.
Der Rundweg zum Kloster ist kostenlos aber personenbegrenzt, weshalb im Voraus Tickets gebucht werden sollten. Da gerade Hochsaison in Spanien ist waren die Tickets ungefähr eine Woche vorab ausgebucht. Wir buchten einen Tag zuvor und hatten Glück, dass noch genau 2 Plätze frei waren. Wir liefen den 3km langen Rundweg und hatten tolle Blicke auf die steilen Klippen und das Kloster. Auf die Insel zu dem Kloster selbst konnten wir nicht gehen, da der Weg geschlossen war.

Laredo
Weiter ging es in die Urlaubsstadt Laredo. Laredo verfügt über einen 5km langen Stadttrand in einer wirklichen schönen Bucht, was sicherlich seinen Teil dazu beigetragen hat, dass sich die Stadt zu einem der beliebtesten Urlaubsziele für Spanier in den Sommerferien entwickelt hat. Da wir aber am selben Tag noch weitere Strände besuchen wollten, betrachten wir den Strand in Laredo nur aus der Ferne. Stattdessen liefen wir durch die nette Altstadt und hoch auf einen Aussichtspunkt der früher mit Kanonen bestückt als Verteidigungsanlage für die Stadt gedient hat. Von dort hatten wir einen tollen Blick auf den langen Strand und die Stadt. Ein weiteres Highlight der Stadt ist ein Tunnel, welcher die Altstadt mit der Küste hinter den Gipfeln verbindet. Dieser ist in einer Art Meeresoptik bemalt mit Fischen, Haien und Walen an den Wänden und Decken. Der Blick auf die Küste auf der anderen Seite war nett, aber der Tunnel war schöner anzuschauen getreu dem Motto: Der Weg ist das Ziel.


Noja
Weiter ging es nach Noja, dort erstreckt sich unweit des Dorfes ein traumhafter Strandabschnitt bis nach Berria, dem nächstem Dorf. An diesem Strand, dem Playa Trengandin nutzten wir die Sonnenstrahlen für eine längere Pause. Julia erholte sich mit einem kurzen Nickerchen von den “Strapazen” des Tages und Jakob genoss die Sonne. Insgesamt war es doch sehr winding, sodass wir schnell vom Handtuch zum Klappstuhl wechselten.

Galizano
Auch in Galizano kehrten wir nach einem kurzen Einkaufsstopp dem Dorf schnell den Rücken zu und fuhren an den Strandparkplatz. Der Playa de Galizano ist ein sehr kleiner aber umso süßerer Strandabschnitt. Das Meer wird in der kleinen Bucht erst nach circa 80 Meter richtig tief, sodass viele Familien mit kleinen Kindern vor Ort waren. Aber auch wir genossen das ruhige Wasser in der Bucht und die Sonne am Strand. Nach einer abendlichen Stranddusche kochten wir noch unser Abendessen. Die Nacht verbrachten wir auf dem Strandparkplatz – zu später Stunde kam nochmal kurz die Polizei vorbei, einige lokale Jugendliche hatten das Auto anderer Reisende beschädigt. Helfen konnten wir aber auch nicht wirklich, denn wir hatten das ganze nicht mitbekommen sondern sie nur wegrennen sehen. Dafür das auf dem Parkplatz ein großes Schild CAMPING VERBOTEN hängt waren wieder mal überrascht wie freundlich die Beamten uns gegenüber waren (das Übernachten in Autos wird geduldet, die Grenze zum Camping wird mit dem Aufstellen von Tischen & Stühlen überschritten). Die Polizei entschuldigte sich am Ende nochmals für die “Störung” und wir konnten in Ruhe einschalfen, da sie kein Wort bezüglich Übernachtungsverbot sagten.


Küstenwanderung über den Playa de Langre
Von Galizano aus starteten wir am nächsten Morgen eine Küstenwanderung – wieder einmal auf dem Jakobsweg. Die Strecke führte uns von an Klippen & Buchten mit schönen Stränden vorbei bis zum Playa de Somo. Eine wirkliche schöne Strecke mit tollen Ausblicken, sodass wir am Strand in Somo entschieden die selbe Strecke auch wieder zurückzugehen anstatt einem anderen Weg weiter im Landesinneren zu folgen. Unteranderem kamen wir am Playa de Langre vorbei – ein tolle Bucht auf die man von den Klippen herunterblickt. Am morgen hatten sich einige Einheimische zum Fußballspielen am Strand verabredet und sogar Tore aufgebaut und nur wenige Surfer waren im Wasser, eine wirklich tolle Atmosphäre. Kurzerhand entschieden wir uns daher nach der Wanderung den Strand zu besuchen. Zwar war natürlich nachmittags deutlich mehr los, aber dennoch war es ein schöner Strandabschnitt. Außerdem nahmen wir kurzerhand an einem pirvaten Surfkurs teil, da es außer uns beiden keine weiteren Teilnehmer gab. Nach einer kurzen Einweisung ging es in die Wellen und schnell stellten sich erste Erfolge ein. Das Wetter war gut und die Wellen nicht zu hoch, sodass wir einige Wellen stehen konnten. Die 2 Stunden haben aufjedenfall Spaß gemacht, waren aber auch anstrengend.


Santander
Weiter ging es danach noch Santander. Dies ist die Hauptstadt Kantabriens und gleizeichtig auch die größte Stadt dieser Region. Die Hafen- und Industriestadt bietet mehrere lange und sehenswerte Strandabschnitte. Sonne hatten wir aber bereits genug getankt, sodass wir stattdessen die Promenade entlang schlenderten. Außerdem liefen wir auf die Halbinsel La Magdalena, was als Naturoase für die Einheimischen gilt. Dabei handelt es sich um eine nette Parkanlage mit einem kleinen Schloss, einer könglichen Sommerresidenz aus dem frühen 20. Jahrhundert. Außerdem gibt es am Rande des Parks Becken in denen Pinguine und Seerobben leben, denen wir natürlich auch einen Besuch abstatteten. Von Santander fuhren wir weiter nach Santillane del Mar um auf einem kleinen Parkplatz zu übernachten.

Santillana del Mar
Santillana del Mar ist eine hübsche kleine Stadt, die nicht wie der Name vermuten lässt am Meer liegt, sondern befindet sich einige Kilometer von der Küste entfernt. Das mittelalterliche Städtchen zählt zu den schönsten Städten in Kantabrien und ist aufjedenfall einen Stopp wert. Allerdings ist Santillana del Mar nicht wirklich groß. Wir schlenderten durch die Altstadt und betrachteten die altertümlich wirkenden Gebäude. Sehr nett, aber nach einer Stunde fanden wir uns schon wieder an unserem Auto wieder. Wir besichtigten Santillana del Mar am morgen, was sicherlich einge gute Entscheidung war, da zu diesem Zeitpunkt noch wenige Touristen unterwegs sind. Mittags sollen sich die engen Gassen schnell füllen. Neben der mittelalterlichen Altstadt ist Santillana del Mar noch für die sich unweit der Stadt befindlichen Höhlenmalereien von Altamira bekannt.


Altamira
Die Höhle wurde bereits vor 10.000-35.000 Jahren von Menschen bewohnt und ist insbesondere wegen der steinzeitlichen Höhlenmalereien bekannt. So wurden über 930 Bilder von bspw. Bisons, Pferden und Händen an der Decke sichergestellt. Die Malereien sind die ältesten bekanntesten Malereien von Menschen und sind damit der Ort an dem Menschen das erste mal künstlicher gewirkt haben, dem Ort an dem Kunst in gewisser Weise seinen Ursprung hat. Die Höhle selbst wurde 11.000 v.Ch von einem Erdrutsch verschüttet und erst 1868 wieder entdeckt. Heute ist die Originalhöhle geschützt und deshalb nicht begehbar, jedoch wurde ein exaktes Replika direkt nebenan geschaffen, damit Besucher das Innere der Höhle erkunden können. Daran angeschlossen liegt auch noch ein Museum, das über die Geschichte und Evolution der Menschen berichtet und die Höhlenmalerei erklärt. Wir fuhren am Vormittag, kurz anch Öffnung, zu dem Zentrum und trafen bereits auf eine lange Schlange. Am Wochenende ist nämlich kostenloser Eintritt gewesen und man konnte keine Tickets vorher online buchen. Normalerweise kosten die Tickets aber auch nur 3€. Nach einer halbe Stunde anstehen bekamen wir einen Zeitslot und nutzen die freie Zeit noch für ein bisschen Aufräumen und ein Mittagessen. Wir liefen zuerst durch das Museum und anschließend in die nachgebaute Höhle. Mit einen Audioguide bekamen wir außerdem noch viele Erklärungen zu hören. Es war wirklich beeindruckend wie die Menschen dort früher lebten und begannen zu malen.
Comillas
Von der Altamira Höhle ging es weiter in die kleine Stadt Comillas. Comillas hat eine nette Altstadt und ist insbesondere für El Capricho, eines der drei einzigen Werk Gaudis außerhalb von Barcelona, bekannt. Da wir schon in Barcelona von Gaudis Werken fasziniert waren, wollten wir uns dieses auch ansehen. Wir kauften uns Tickets (7€) und wurden mit einer Audioguide Tour auf dem Smartphone erst durch den Garten und anschließend durch die Villa geführt. Gaudi hat es mal wieder geschafft die Linien zwischen Genie und Wahnsinn verschwimmen zu lassen und ein in allen Facetten verblüffendes Werk zu schaffen. So wirkt das gesamte Haus wie ein Kunstwerk und mit Sonnenblumen und der Farbe grün bedeckt, angelehnt an die grüne Landschaft Nordspaniens. Im Haus gibt es zudem ein Gewächshaus, das zur Wärmereguliering beitragt und die produzierte warme Luft über Rohre in die anderen Zimmer bringt. Das Schlafzimmer ist im Osten angelegt, da dort zuerst die Sonne hinein scheint. Da die Villa für Don Maximo Diaz de Quijano, der Musiker war, entworfen wurde, gab es mehrere versteckte musikalische Hinweise. Es war wieder mal spannend zu sehen wie revolutionär und ideenreich Gaudi war. Eine traurige Anekdote erfuhren erst zum Schluss. Nach 2 Jahren Bauzeit verstarb Maximo nur 7 Tage nach der Fertigstellung seiner Villa.

Camping am Playa de Prellezo
Die letzte Nacht in Katabrien verbrachten wir an einem außergewöhnlichen „Campingplatz“. Den Platz fanden wir auf der beliebten App Park4night, mit welcher wir mittlerweile täglich unseren Schlafplatz heraussuchen. Eingentlich war es kein richtiger Campingplatz sondern ein privater Strandparkplatz für den die Besitzer 10€ für 24 Stunden berechnen und die Übernachtungen tolerieren. Sprich es gibt keine Serviceleistungen wie Toiletten oder WLAN. Dafür hat der Parkplatz aber eine außergewöhnliche Aussicht zu bieten. Wir parketen oberhalb einer Bucht mit tollem Blick auf das Meer und die Wellen. Neben uns waren sicherlich noch 40 weitere Autos mit Zelt, Vans oder Wohnmobile vor Ort. Aber da der Parkplatz sehr groß war verteilte sich das ganze sehr angenehm. So konnten wir bei einem romantischen Abendessen die Aussicht genießen. Zum Sonnenuntergang liefen wir noch ein Stück vom Parkplatz die Klippen entlang. Am nächsten morgen kehrten wir zum selben Ort für den Sonnenaufgang zurück. Beide waren gut über dem Meer zu sehen. Es war eine tolle Atmosphäre. Die Sonne geht hier in Spanien erst recht spät auf, sodass wir für den Sonnenaufnag nicht schon mitten in der Nacht aufstehen mussten, sondern 6:30 dafür gereicht hat. Am morgen liefen wir dann noch runter zur Bucht, der eigentliche Grund für den Parkplatz. Eine traumhafte kleine Bucht mit Sandstrand und ruhigem Meer. Aber zu kalt für uns am morgen. Daher fuhren wir weiter nach Llanes unserem ersten Stopp in Asturien, aber dazu erfahrt ihr im nächsten Beitrag mehr.