Durch das Elsass nach Paris
Weiter nach Frankreich
Unsere Reise ging weiter nach Frankreich. Nach ein wenig Planung beschlossen wir uns vom Elsass nach Paris und weiter an die Küste zu fahren. Auf der Tourismus Webseite vom Elsass fanden wir die Vogesenkammstraße. Eine Bergstraße die sich zwischen netten Dörfern, Fernsicht und schöner Natur durchschlängelte. Das klang nach uns, also starteten wir in Richtung Cernay, wo die 73 km lange Panoramastraße startet. Cernay selbst ist ein verschlafenes Dorf, das außer eine pompöse Kirche nicht all zu spannend ist. Aber die passierten Schilder zeigten uns, dass wir nun in Frankreich waren.
Die Vogesenkammstraße
Nordwestlich von Cernay fuhren wir also in die grünen Berge.
Erster Halt war das Nationaldenkmal Hartmannswillerkopf. Das Denkmal erinnert an den Kampf zwischen Deutschland und Frankreich um die Region Elsass im ersten Weltkrieg. Neben einer Krypta, dem Denkmal und einem Militärfriedhof, kann man einen 30min Rundgang durch die früheren Schützengraben ablaufen. Das war beeindruckend, da die Gänge aufgrund der Bemauerung noch gut erhalten und man sich die Situation echt gut vorstellen konnte. Die zwei Fronten waren an einigen Stellen lediglich 20-30 Meter von einander entfernt und bildeteten jeweils ein Labyrinth aus schmalen Gängen und Verstecken. Es gibt auch noch ein Museum zur Geschichte, welches wir aber nicht besuchten.
Als nächste Station und auch Tagesziel fuhren wir zum Berg Grand Ballon. Der Gipfel bietet eine wunderbare Fernsicht über das Elsass bis hin zum Mont Blanc und Deutschland. Dort angekommen liefen wir den kurzen Rundweg am Gipfel bevor wir uns einen gemütlichen Abend in unserem Auto machten. Am Parkplatz des Grand Ballons kann man sehr gut übernachten. Wir teilten uns den Parkplatz mit mehreren Wohnmobilen. An dieser Stelle wollen wir auch darauf hinweisen, dass Übernachten im Auto in Frankreich generell an allen öffentlichen Parkplätzen erlaubt ist. Camping ist dagegen illegal. Die Grenze wird dabei durch das aufstellen von Gegenständen um das Auto gezogen. Wenn wir kochen und Tisch & Stühle vor dem Auto stehen haben ist das laut Gesetz illegal, wenn alles eingepackt ist und wir im Auto schlafen ist das legal. Das haben wir auch schnell gemerkt, so sahen wir wesentlich mehr Wohnmobile und VW Busse auf der Strecke, die es sich an den Parkplätzen bequem machten.
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter. Eigentlich wäre der nächste Viewpoint das Honeck Massiv, der höchste Gipfel der Region. Wir fuhren jedoch direkt zu dem Dorf Col de la Schlucht, da wir von dort eine Wanderung zum Honeck geplant hatten. Die Wanderung ist wirklich sehr zu empfehlen! Die ersten 45min geht es durch eine Felsenwand mit wunderschönen Blicken, den sogenannten Felsenweg. Weiter ging es durch das Frankenthal und über einen Bergsee an den Gipfel vom Honeck. Von Honeck führt anschließend ein entspannter Weg zurück zu dem Dorf Col de la Schlucht.
Von Col de la Schlucht ging es weiter zu dem Moorgebiet Gazon du Faing. Auch hier gibt es mehrere Wanderwege. Wir entschlossen uns für einen relativ kurzen, da ein Gewitter bereits am Himmel stand. Die Landschaft in diesem Bereich unterscheidet sich maßgeblich von dem Rest. Während das Elsass Gebiet ansonsten mit dunklen Nadelbäumen bestückt ist, sind hier hauptsächlich Sträuche & Gräser innerhalb des Torfmoors zuhause.
Die letzte Sehenswürdigkeit war der Lac Blanc. Dort übernachteten wir auch und machten am nächsten Morgen eine Wanderung zum Lac Noir, dem schwarzen See. Zu Beginn der Wanderung kann man, nach einem steilen Aufstieg, wunderschön auf den Lac Blanc blicken. Danach führte uns ein Waldweg ins nächste Tal, in welchem der Lac Noir liegt. Die Wanderung war schön, nur leider sind wir zum Schluss in den Regen gekommen und etwas durchnässt am Auto angekommen – aber Deutsch wie wir sind waren natürlich vorsoglich Regenjacke im Rucksack dabei.
Kaysersberg
Am Fuß der Berge liegt das idyllische Dorf Kaysersberg, das vor allem wegen dem elsisschen Wein bekannt ist. Wir fanden einen coolen Stellplatz am Rand des Dorfes, direkt am Supermarkt Intermache SUPER. Von dort liefen wir wenige Minuten in das Dorfzentrum. Von bunten, süßen Fachwerkhäusern umgeben schlenderten wir durch die alten Gassen. Ein kurzen Fußmarsch entfernt befindet sich auch noch eine alte Burg mit einem Aussichtsturm, von dem man einen schönen Blick auf die Umgebung hat. Natürlich mussten wir auch noch den heimischen Wein probieren. An sich ganz lecker, aber die elsisschen Weine haben eine recht süße Note, die uns persönlich nicht ganz so gut geschmeckt hat. Aber nach 6 Weingläsern schliefen wir recht gut.
Colmar
Am nächsten Morgen brachen wir auf nach Colmar. Auch Colmar vermittelte den deutsch-französischen Flair mit Fachwerkhäusern, Cafés, Wein- und Bierstuben sowie Flammkuchen. Wir schlenderten durch die Stadt und das Viertel kleines Venedig.
Straßburg
Nach dem Halt in Colmar ging es weiter nach Straßburg. Wir entschieden uns hier für einen Campingplatz – der erste Campingplatz auf der Reise! Da es leider regnete, verbrachten wir den restlichen Tag mit Organisation und Planung. Am nächsten Morgen hatten wir mehr Glück und konnten im Trockenen in die Stadt fahren. Auch hier schauten wir uns die Altstadt an und waren vor allem von der Cathedral de Notredam und das Viertel Petite France (Kleinfrankreich) begeistert. Nach der Altstadt fuhren wir noch zum Europäischen Parlament und besichtigten dieses. Der Eintritt ist kostenlos und man bekommt eine virtuelle Führung sowie Hintergrundinfos durch einen Audioguide. In Straßburg sitzt das europäische Parlament, also die von den EU Bürgern direkt gewählten Parlamentarier. In Brüssel der Europäische Rat und die Kommission. Das sind die drei entscheidenden Organe der Europäischen Union. Es ist auf jeden Fall ein Besuch wert!
Epernay in der Champagne
Von Straßburg fuhren wir weiter in Richtung Paris. Da wir durch die Champagner Region kamen, wollten wir uns eine Besichtigung der Champagner Keller und kleine Probe nicht entgehen lassen. Also hielten wir in Épenay an und buchten eine einstündige Führung durch die Weinkeller. Dabei wurde uns der Herstellungsprozess von Champagner und die besonderen Anforderungen, die für die Herstellung in der Regon gelten. Nur sprudeliger Wein, der in dieser Region unter den besonderen Rahmenbedingungen hergestellt wurde, darf sich Champagner nennen. So dürfen beispielsweise keine Maschinen für die Ernte verwendet werden. Für die circa 12-tägige Erntezeit reisen jedes Jahr circa 120.000 Arbeiter an – die Region selbst ist nicht sehr stark besiedelt. Besodners beindruckend fanden wir außerdem die langen Reifezeiten, die der Champagner bis zur Vollendung durchläuft – der einfache Champagner reift 4 Jahre und edlere Sorten 6 Jahre. Zur Führung gehörte natürlich auch eine Verkostung, bei der wir 3 Champagner testen konnten – und wir müssen sagen, wir sind auf den Geschmack gekommen!