El Chalten -
Anreise
Von El Calafate führte uns die Reise weiter nach El Chalten. Wir fuhren mit einem Bus am Nachmittag von El Calafate los und erreichten El Chalten am Abend. Vom Terminal aus befand sich unser Hostel am anderen Ende des Dorfes. Dies war nicht weiter schlimm, da El Chalten sehr klein ist und so erreichten wir nach 15 Minuten unsere Bleibe für die nächsten Tage.
Das Dorf El Chalten
El Chalten ist ein kleines Dorf im argentinischen Teil von Patagonien. Unter Reisenden ist der Ort beliebt, da man von diesem mehrere tolle Wanderungen beginnen kann. In der Stadt leben circa 2.200 Einwohnern. In der Hauptsaison kann sich durch Touristen die Anzahl der Menschen in El Chalten bis zu verzwanzigfachen. Es wundert daher nicht, dass die gesamte Stadt auf Tourismus ausgelegt ist. Es gibt viele Hostels, Restaurants, Bars, Minimärkte und Tourenanbieter. El Chalten wird aufgrund der tollen Wanderungen und vielen Touristen auch als Trekkinghauptstadt Argentiniens bezeichnet. Wir verbrachten 3 Tage in El Chalten zum Wandern.
Wanderung zur Laguna Torre
An unserem ersten Wandertag spielte das Wetter nicht ganz mit. Es war bewölkt, stellenweise nebelig und nieselte. Für die Saison ist das aber nicht ungewöhnlich, sodass wir natürlich trotzdem wanderten. Wir hatten uns die Wanderung zur Lagune und dem Gletscher Torre herausgesucht. Die Wanderung führte uns durch beeindruckende Landschaften. Zwischenzeitlich klarte es etwas auf und wir konnten die Natur genießen. Nach 3km erreichten wir den ersten Aussichtspunkt, von welchem wir die Berge schon in der Ferne sahen. 6 weitere Kilometer später erreichten wir die Lagune und den Gletscher. An der Lagune selbst war das Wetter nicht einladend, sodass wir unsere geplante Mittagspause auf den Rückweg verschoben. Stattdessen liefen wir noch weiter um die Lagune herum, um einen besseren Blick auf den Gletscher zu bekommen. Danach machten wir uns auf den Rückweg und stoppten für unsere Mittagspause im Schutz eines Waldes.
Wanderung zur Laguna de los Tres
Am zweiten Tag hatten wir perfektes Wetter: Sonnenschein und keine Wolke am Himmel. Daher entschieden wir uns zum Highlight von El Chalten zu wandern, der Laguna de los Tres und dem dazugehörigen Berg Fitz Roy zu wandern. Da es die Tage davor eher durchwachsenes Wetter gab, hatten anscheinend viele die selbe Idee, denn wir trafen auf einige andere Wanderer und insbesondere beim letzten steilen Stück liefen wir in Reih und Glied. Während der Wanderung kamen wir an einer weiteren Lagune und einem Campingplatz vorbei. Die Wanderung kann man gut als Tageswanderung machen, wenn man aber zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel stehen will, muss man im Camp schlafen. Bei bestem Wetter bestaunten wir tolle Landschaften. Das letzte Stück der Wanderung wurde sehr steil und am Schluss eisig. Wir stapften teilweise knöcheltief durch den Schnee und an manchen Stellen wurde es sehr rutschig. Der Aufstieg lohnte sich, denn der Blick auf den Fitz Roy und die Lagune waren gigantisch! Wir verbrachten 2 Stunden an der Lagune, liefen zu verschiedenen Aussichtspunkten und Jakob konnte es sich nehmen lassen für einige Sekunden in das eisskalte Wasser zu springen. Es war wirklich eisig! Auf dem Rückweg machten wir noch einen kleinen Umweg, um zu dem Aussichtspunkt Piedras Blancas zu gelangen. Von dort hatten wir einen beeindruckenden Blick auf einen weiteren Gletscher. Danach ging es dann letztlich zurück ins Hostel.
Wanderung zum Aussichtspunkt Loma del Pliegue Tumbado
Auch am dritten Tag war uns das Wetter gnädig und die Sonne strahlte. Zurzeit haben wir wirklich Glück mit dem Wetter. Julias wollte an dem Tag noch ein paar organisatorische Dinge erledigen, sodass sie nur eine kürzere Wanderung machen wollte. Jakob wollte das gute Wetter ausnutzen und eine dritte lange Wanderung unternehmen, weshalb wir uns für den dritten Tag trennten.
Die Wanderung zum Aussichtspunkt Loma del Pliegue Tumbado begann am Informationscenter des Nationalparkes. Im Vergleich zum Vortag waren fast keine anderen Wanderer unterwegs. Dies war sehr angenehm, da man wirklich allein in der Natur war. Die Wanderung führte Jakob größtenteils durch bunte Wälder. Der Herbst färbte die Bäume rot, orange, gelb und grün. Dies sieht insbesondere mit den Bergen im Hintergrund einfach toll aus. Auf den Fotos kommt diese Atmosphäre leider nicht so stark rüber. Der letzte Teil der Wanderung war erneut eisig und führte teilweise durch schneebedeckte Teile. Vom Aussichtspunkt hatte Jakob einen tollen Blick auf die Laguna Torre und den Gletscher. Der Aussichtspunkt befand sich auf einem Gipfel hinter der Lagune. Jakob konnte also sehen, wo wir 2 Tage zuvor gestanden hatten. Der große Unterschied war das Wetter, denn diesesmal sah Jakob die Berge hinter der Lagune und dem Gletscher in ihrer vollen Pracht. Es war ein toller Ausblick. Nachdem Jakob diesen ausreichend genossen hatte, machte er sich wieder auf den Rückweg.
Wanderung zum Wasserfall Chorrillo del Salto
Julia suchte sich eine kleinere Wanderung zu einem Wasserfall raus. Diese war 4km lang und führte in das Tal hinter dem Dorf, welche wir am Tag zuvor bereits von Oben gesehen hatten. Der Wanderweg schlängelte sich durch das Tal und ging wellenartig meist neben der Straße entlang, so dass man die Umgebung aus verschiedenen Blickwinkeln sehen konnte. Das letzte Stück ging es noch durch einen dicht bewachsenen Wald bevor man plötzlich an einem großen Parkplatz ankam. Den gesamten Wanderweg traf Julia nur eine andere Person, weshalb sie erstaunt war als auf dem Parkplatz mehrere einheimische Familien standen. Nach weiteren 500 Metern gelangte sie zu dem Wasserfall, welcher wirklich beeindruckend war. Das Wasser fällt zwischen zwei steilen Felswänden ca. 20 Meter in die Tiefe. Umgeben war das Naturschauspiel von kleineren bunten Bäumen, die in der Sonne leuchteten. In die andere Richtung hatte man noch einen schönen Ausblick in das weite Tal mit schneebedeckten Bergen. Julia genoss die Sonne ein wenig und schaute den Einheimischen beim Mate trinken zu, bevor sie sich wieder auf den Heimweg machte.
Weiterreise
Nachdem wir beide von unseren Wanderungen zurückgekehrt waren kochten wir gemeinsam im Hostel. Am selben Abend fuhren wir mit einem Nachtbus weiter nach Perito Moreno, von wo wir mit mehreren weiteren Bussen bis nach Puerto Rio Tranquillo in Chile fuhren. Dazu aber mehr im nächsten Post.