San Augustín -
Die Stadt und ihre Umgebung
Die Kleinstadt San Augustin liegt in einem äußerst fruchtbaren Teil des Landes. Mehrere große Flüsse speisen die Natur mit ausreichend Wasser und die Qualität des Bodens ist aufgrund vulkanischer Aktivitäten in der Vergangenheit ausgezeichnet. Wenn man sich von der Stadt entfernt passiert man unzähligen Farmen und Feldern, auf denen Kaffee, Bananen, Lulus, Tomaten, Bohnen und vieles anderes angebaut wird. Die ausgezeichneten landwirtschaftlichen Voraussetzungen erkannten schon vor über 2000 Jahren indigene Völker. Es siedelten sich mehrere Völker um San Augustín herum an. Woher die Menschen kamen und wohin sie verschwunden sind ist bis heute noch nicht geklärt. Doch sie haben ein wertvolles Erbe hinterlassen, die weltweit bekannten Steinstatuen von San Augustín. Das Kunsthandwerk der Statuen deutet darauf hin, dass die indigene Völker weit entwickelt waren. Doch es ist immer noch nicht klar, für was die Statuen genau verwendet wurden. Sie finden sich hauptsächlich bei Grabstätten. Einige Statuen wurden in Gräbern gefunden, einige davor als eine Art Beschützer des Grabes. Wieder andere wurden auch ohne Bezug zu Gräbern entdeckt.
Anreise
Die letzten Ziele auf unserer Reise durch Kolumbien erfordern lange An- und Weiterreisezeiten. Und so brauchten wir fast einen ganzen Tag um von unserer Unterkunft in der Tatacoa Wüste nach San Augustin zu gelangen. Wir starteten direkt nach dem Frühstück und fuhren mit einem Tuktuk von der Unterkunft in der Wüste zum Hauptplatz in Villaviaje. Von dort ging es mit einem Sammeltaxi weiter nach Neiva. Dort angekommen wechselten wir in einen Bus nach Pitalito. Eigentlich sollte dieser bis nach San Augustín durchfahren. In Pitalito eröffnete man uns dann, dass der Bus dort erstmal eine Pause mache, da der Fahrer zu Mittag essen wollte. Nichts ungewöhnliches in Kolumbien. Da wir aber von der ganzen Warterei und Fahrerei etwas genervt waren, stiegen wir in ein Sammeltaxi um, welches gleich aufbrach.
Tagestour um San Augustín
Die Hauptattraktion für die meisten Reisenden sind die Steinstatuen. In unmittelbarer Nähe zur Stadt befindet sich der archäologische Park, welcher eine Vielzahl der Statuen beherbergt. Zusätzlich gibt es um San Augustín herum viele Orte, an denen Statuen gefunden wurden und diese ausgestellt sind. Einige von diesen kann man durch eine mehrstündige Wanderung erreichen, andere nur per Auto. Wir entschlossen uns eine Tagestour mit einem Minibus zu machen, um die Umgebung etwas besser kennen zulernen und auch einige der Ziele zu besuchen, welche weit außerhalb der Stadt liegen.
Während der Tour besuchten wir einen Fluss, 2 Wasserfälle, die Grabstätte Obando und 2 archäologische Stätten. Dabei handelte es sich um Alto de los Idoles und Alto de los Piedras. Alto de los Idoles ist neben dem archäologischem Park der Fundort mit den meisten Statuen und Gräbern. Hier bestaunten wir unter anderem eine mehrere Meter große Statue. Alto de los Piedras gehört ebenfalls zu den wichtigsten Fundorten. Auch hier finden sich eine Vielzahl an Statuen. Bei einem der beiden Wasserfälle handelt es sich mit 370 Metern, um den längsten Wasserfall Kolumbiens. Die einzelnen Ziele lagen weit voneinander entfernt, sodass wir immer ein Stück fahren mussten. Dabei bekamen wir einen guten Eindruck von der Natur um San Augustín.
Archäologischer Park San Augustín
Neben der Tour besuchten wir den Archäologischen Park. In diesem befinden sich die meisten Statuen und Grabstätten. Den Park erreichten man von San Augustin entweder mit dem Bus für 1.200$, mit dem Motortaxi für 2.000$ oder man läuft die 3 Kilometer per Fuß. Der Eintritt für den Park liegt für Studenten bei 10.000$. Der Eintritt ist 2 Tage gültig und gilt neben dem Park auch für Alto de los Idoles sowie Alto de los Piedras. Im Park besuchten wir mehrere Grabstätten und bestaunten viele Statuen. Außerdem gibt es ein Museum, welches einige Informationen über die Statuen bereit hält. Allerdings dauert die Forschung noch an und vieles ist unklar, welches im Museum immer wieder betont wird. Uns haben die 2 Tage und die beiden Aktivitäten in San Augustín ausgereicht. Wir hätten gerne noch mehr Hintergrundinformationen erhalten, doch es gibt leider Niemanden mehr, der diese Fragen so einfach beantworten kann. Vielleicht wird die Forschung ja in Zukunft neue Erkenntnisse gewinnen. Das Thema ist und bleibt spannend.
Weiterreise
Von San Augustín führte uns unser Weg wieder zurück in den Westen Kolumbiens. Ein Grenzübergang im Osten ist insofern schwierig, da circa 2 Wochen lang der Amazonas durchquert werden müsste. Klingt aufregend, ist uns aber dann doch etwas zu lang für uns. Wir überquerten lieber wieder die Anden. Dafür fuhren wir von San Augustín nach Pitalito und weiter nach Mocoa. Dort übernachteten wir und fuhren am nächsten Morgen auf einer atemberaubenden Strecke, die auch „Trampoline of Death“ genannt wird, weiter nach Pasto und Tuquerres. Dazu mehr im nächsten Post.