Nazca -
Anreise
Weiter südlich an der Küste liegen die berühmten Nazca Linien. Diese wollten wir natürlich unbedingt sehen, weshalb wir weiter Richtung Süden fuhren. In Huacachina bekamen wir bereits ein gutes Angebot (80$ für Transport und Flug), welches wir annahmen. Vormittags ging es mit einem Taxi nach Ica, wo wir einen lokalen Bus nach Nazca nahmen. In Nazca war das Office unserer Fluggesellschaft Aero Paracas fast gegenüber von der Busstation. Dort wurden wir in einen Minivan gepackt und es ging zum Flughafen.
Das Volk der Nazca und die Nazca Linien
Das Volk der Nazca lebte 200 v.c. bis ca. 800 n.C., ungefähr zur gleichen Zeit wie die Moche im Norden Perus. Sie waren vorallem für ihre detaillierte Keramikarbeit bekannt und hatten bereits ausgetüftelte Bewässerungssysteme entwickelt. Am bekanntesten ist das Volk jedoch wegen ihrer Nazca Linien, die als UNESCO Kulturerbe anerkannt sind. Die Linien erstrecken sich auf einem flachen Gebiet von 500km2 In der Wüste, Nähe der modernen Stadt Nazca. Insgesamt befinden sich dort 1500 Geoglyphen. Diese bestehen aus bis zu 20km langen Linien und Trapezen und mehreren hundert meter langen Figuren. Aus diesem Grund lassen sich die Wüstenmalereien nur von einem Flieger aus erkunden, da man die Gesamtheit des Bildes nicht erahnen kann. Es gibt zwar einen Aussichtsturm, der ist aber nur 10 Meter hoch und nicht zu empfehlen. Der Flug war in einem kleinen Flugzeug für 6 Personen und dauerte 30 Minuten. Es war sehr beeindruckend die Figuren von oben zu sehen. Der Pilot flog jede Figur zwei Mal ab, sodass jeder gut sehen konnte. Uns wurde etwas schlecht vom dem ganzen drehen, aber dennoch war es wirklich zu empfehlen. Erschaffen wurden die Linien indem die Nazca mit Hilfe von Schaufeln die oberste Gesteinsschicht der Wüste namens Wüstenlack (Eisen- und Manganoxid) abkratzten, damit die Beige Bemusterung (feiner Sand) zum Vorschein kommt. Da es in dem Gebiet im Jahr nur 15mm regnet und fast kein Wind herrscht, ist es möglich die Linien heute noch zu sehen. Ein Mysterium bleibt warum die Nazca diese Linien gemalt haben und wie sie diese großen Formen erschaffen haben. Sie sind heute nur aus dem Flieger zu erkennen, wie also haben die Menschen vor 2.000 Jahren die Formen erstellt haben. Die deutsche Mathematikerin Maria Reiche hat ihr halbes Leben den Linien gewittmet und vielerlei Hypothesen aufgestellt. Die meist verbreiteteste ist, dass die Linien und Figuren als eine Art Sonnenuhr für Fruchtbarkeitsrituale genutzt wurden. Es gibt Linien, die genau zum Sonnenstand am 21. Juni (längster Tag) und 21. Dezember (kürzester Tag) zeigen. So wussten die Nazca wann sie ihre Produkte anbauen und ernten konnten.
Weiterreise
Von Nazca nahmen wir am gleichen Abend noch einen Nachtbus nach Arequipa. Damit verließen wir die Küste und fuhren in das Andenhochland.