Puno -
Anreise
Nach unserem langen Aufenthalt in Cusco reisten wir weiter in den Süden Perus an den Titicacasee. Dieser stellt die Grenze zwischen Peru und Bolivien dar. Der See ist so gigantisch, dass wir uns entschieden ihn sowohl von der peruanischen als auch von der bolivianischen Seite zu besuchen. Von Cusco erreichten wir den Titicacasee mit einem Nachtbus, genauer gesagt fuhren wir nach Puno einer kleinen Stadt direkt am See.
Die kleine Großstadt Puno
Puno war letztendlich größer als gedacht, mit 120.000 Einwohner zählt Puno in Peru als große Stadt. Puno liegt auf 3827 Metern und hat direkten Zugang zum Titicacasee. In der Stadt gibt es einen ansehnlich Hauptplatz mit einer netten Kirche. Außerdem gibt es eine Füßgängerzone entlang der Calle Lima. Dort fanden wir viele Restaurants, Shopping Möglichkeiten und Eisdielen. Letztendlich stoppten wir in Puno aber nur, da wir die Schilfinseln der Uros besuchen wollten.
Die Schilfinseln der Urus
Die Urus sind eine indigene Gruppe, die seit 100ten Jahren auf selbstgebauten Inseln auf dem Titicacasee leben. Heute gibt es circa 50 Inseln die ungefähr 2000 Einwohnern beherbergen. Auf jeder Inseln wohnen einige Familien zusammen und es gibt auf jeder Insel einen Präsidenten, der für die Familien spricht.
Die Inseln werden aus Totora-Schilf hergestellt. Dieser wächst in kleinen inselartigen Ansammlungen überall auf den Titicacasee. Die Schilfpflanzen werden mit Wurzeln in Blöcken ausgeschnitten, diese Blöcke werden am Ort der Verwendung zusammen gebunden und so entsteht eine größere Insel. Nach kurzer Zeit wachsen die Pflanzen zusammen und stabilisieren die Insel. Auf die nassen und feuchten Blöcke werden getrocknete Schilfpflanzen verteilt. Dadurch entsteht ein trockenerer Untergrund. Dieser muss alle zwei Wochen erneuert werden, sodass die Feuchtigkeit nicht bis nach oben durchdringt. Die Inseln halten ungefähr 30 Jahre, dann muss eine neue Inseln gebaut werden, auf welche die Familien dann umziehen. Aus der Schilfpflanzen werden auch die Häuser und die Boote der Urus gebaut.
Die Urus lebten einst nur vom Fischfang. Das Leben auf den Inseln ist heute nur noch aufgrund der Einnahmen durch den Tourismus möglich. Ein Besuch der Inseln eröffnet einem also nicht nur interessante Einblicke über die Kultur, sondern man unterstützt aktiv den Erhalt der Kultur.
Von Puno fuhren wir mit einem Boot circa 1 Stunde zu den Schilfinseln. Es war ein beeindruckender Anblick, da die Inseln eng beieinander liegen. Es hat uns sehr an eine Ansammlung von Hausbooten erinnert. Wir stoppten auf einer Insel, wo uns die Einheimischen begrüßten, über ihre Kultur und das tägliche Leben erzählten. Wir durften sogar in die kleinen Häuser der Einwohner schauen. Strom gibt es über ein Solarpanel für Licht und einen Fernseher. Man lebt mit der ganzen Familie auf engstem Raum zusammen. Außerdem gab es auf der Insel ein kleines Kochhaus und einen kleinen Turm. Dieser wurde früher für die Kommunikation mit den Nachbarn benutzt. Heutzutage greifen die Urus aber lieber zum Handy. Nach der kleinen Insel besuchten wir noch die Hauptinsel, auf der es ein Restaurant gab und danach gibt es zurück nach Puno. Die Bootsfahrt über den Titicacasee war sehr schön und beeindruckend. Man vergisst leicht, dass es sich hierbei nur um einen See handelt. Insgesamt war diese Tour sehr touristisch aufgebaut. Das gefiel uns teilweise nicht ganz so gut, aber sie ermöglichte uns spannende Einblicke in eine fremde Kultur. Daher würde wir die Tour auch jederzeit wieder machen.
Weiterreise
Nach unserem kurzen Aufenthalt in Puno endete unsere Reise durch Peru. Unser nächster Stopp Copacabana liegt in Bolivien. Wir fuhren mit Sammeltaxen zur Grenze und weiter nach Copacabana. Dazu aber im nächsten Post mehr.