Salar de Uyuni -
Vorbereitung und Anbieterauswahl
Die Salzwüste bei der Stadt Uyuni ist eine der Hauptattraktionen von Bolvien. Man kann entweder eine Tagestour in die Wüste machen oder eine mehrtägige Jeeptour unternehmen. Diese führt neben der Salzwüste auch noch in weitere schöne Gebiete des Südwestens Boliviens. Da die Route bis zur chilenischen Grenze führt, lassen sich viele Backpacker bis zur Grenze fahren um in San Pedro de Atacama, im Norden Chiles zu enden. Dies war auch unser Plan. Grundsätzlich ist zu entscheiden ob man die Tour von Uyuni oder Tupiza aus starten möchte. In Uyuni sind die Touren günstiger (700-1.100Bs für 3 Tage) während sie in Tupiza zwar etwas teurer (1.250-1.300Bs) sind, jedoch auch 4 Tage gehen. Zudem sind die Touren von Tupiza insgesamt hochwertiger, da nur 4-5 Leute in einen Jeep gesetzt werden und nicht 6 wie in Uyuni. Scheinbar soll auch das Essen in Tupiza eine bessere Qualität haben, aber das hängt warscheinlich auch vom Touranbieter ab. Nachdem wir sowieso nach Tupiza wollten, um dort zu wandern, entschieden wir uns auch von Tupiza aus die Tour zu starten. Wir hatten uns in Tupiza mit zwei anderen deutschen Reisenden, Merle und Kilian zusammengetan. Die beiden trafen wir bereits in Ecuador und seitdem immer wieder auf der Reise. Nachdem wir Tupiza als Startpunkt ausgesucht hatten, mussten wir unsere Route festlegen und eine Agentur aussuchen. Uns wurde von anderen Reisenden Alexandro Tours sowie Natural Adventures empfohlen. Da Alexandros Tours von Anfang an günstiger war und einen sehr sympathischen und professionellen Eindruck machte entschieden wir uns für diese Agentur. Die Standartroute von Tupiza endet in Uyuni. Am ersten Tag hält man an mehreren Steinformationen an und es gibt mehr Zeit in einem Nationalpark (als wenn man die Tour in die entgegengesetzte Richtung startet). Diese hätte für uns aber bedeutet, dass wir nach 4 Tagen im Jeep noch eine 8 stündige Busfahrt nach Chile in Kauf nehmen müssten und erst gegen 24 Uhr in San Pedro ankommen würden. Da unsere Gefährten aber nur einen Tag in San Pedro hatten, wollten sie diesen voll ausnutzen und nicht erst so spät ankommen. Aus diesen Gründen entschieden wir uns für eine Alternativroute, eine Kombination aus der klassischen Uyuni Tour und der Tupiza Tour. Zur genauen Route gleich mehr. Insgesamt zahlten wir 1.250Bs (160€) für die 4 Tage Tour. Inklusive waren der Transport in einem 4×4 Jeep, der Fahrer, der auch gleichzeit unser Guide war, unsere eigene Köchin, alle Unterkünfte und alle Mahlzeiten. Den Eintritt für den Nationalpark (150Bs) mussten wir noch zusätzlich zahlen sowie 40Bs für die Übernachtung an den heißen Quellen, 15Bs Bearbeitungsgebühr an der bolivianischen Grenze und 70Bs für den Transport nach Chile von der Grenze. Zusätzlich noch ein paar kleine Beträge für Toiletten und Snacks, weshalb man ca. 250Bs pro Person zusätzlich im Gepäck haben sollte. Nun aber mehr zu unserem Trip.
Tag 1 - Tupiza nach Uyuni
Am ersten Tag ging es um 7:30 los. Wir lernten unseren Guide Palermo und unsere Köchin Maria kennen, verstauten unser Gepäck und fuhren los. Die ersten Stopps waren Felsformation in der Umgebung von Tupiza. Daraufhin drehten wir um und fuhren in Richtung Uyuni. Auch dort stiegen wir an mehreren Steinformationen und Canyons aus und machten auf halber Strecke einen Stopp zum Mittagessen. Am Nachmittag erreichten wir Uyuni und hielten am Eisenbahnfriedhof von Uyuni an. Auf diesem Friedhof lagen Züge, die früher zum Salztransport genutzt wurden. Wir hatten Zeit um auf den Lokomotiven rumzuklettern und die alten Eisenbahnen zu besichtigen, bevor es weiter nach Colchani ging. Dort bezogen wir unsere erste Unterkunft, ein Hotel das fast vollkommen aus Salz bestand. Die Wände, die Möbel und sogar die Betten sind aus Salz gebaut, natürlich mit einer richtigen Matratze darauf. Kurz vor Sonnenuntergang ging es dann zum ersten Mal in die Salzwüste. Da es in der Regenzeit (Januar bis März) in der Salzwüste viel regnet wird die Wüste mit Wasser überschwemmt und steht größtenteils unter Wasser. An manchen Stellen kann das Wasser über einen halben Meter tief sein, an anderen nur wenige Zentimeter. Am Anfang der Wüste, wo wir auch zum Sonnenuntergang hinfuhren, war viel Wasser in der Wüste. Wir stellten uns auf eine kleine Salzinsel und sahen dabei zu wie die Sonne unterging. Von unserem Guide bekamen wir eine Flasche Rotwein, Popcorn und Oliven. Solch einen Luxus waren wir garnicht gewohnt. Danach ging es zurück ins Hotel, wo wir mit eh schon vollem Magen noch ein dreigängiges Abendessen bekamen und müde ins Bett fielen.
Tag 2 - Salar de Uyuni
Der zweite Tag startete recht früh, da wir zum Sonnenaufgang in der Salzwüste sein wollten. Diesmal fuhren wir wesentlich weiter in die Wüste. Um eine Vorstellung zu bekommen, die Wüste ist über 10.000 Quadratkilometer groß, welches ca. der Fläche von Niederbayern entspricht. An dem ausgewählten Platz stiegen wir aus auf eine harte Salzkruste, bedenkt mit 10 cm Wasser. Die Tiefe des Wassers passte genau um darauf stehen zu können, die Schuhe wurden jedoch etwas nass. Da diese dünne Wasseroberfläche sehr glatt war und nicht sehr viel Wind herrschte wirkte sie wie ein Spiegel – der sogenannte Mirror Effekt. Die Salzwüste wird auch oft als größter Spiegel der Welt bezeichnet. Der Mirror Effekt ist bei Fotografen sehr beliebt und es ist gibt nur wenige Monate, in denen der Wasserstand und die Verhältnisse passen. Durch diesen Effekt wirkte der Sonnenaufgang noch dramatischer als er sowieso schon war. Wir genossen die Aussicht und machten einige Fotos. Nachdem wir uns mit einem warmen Fruhstück stärkten fuhren wir weiter in einen Teil der Wüste, der bereits trocken war. Dort hatten wir nochmal Zeit für Fotos und einen kurzen Spaziergang. Durch das Fehlen von Objekten kann man in der Wüste super lustige Perspektivenfotos machen. Wir probierten einiges aus, wie ihr sehen könnt. Weiter ging es zum ältesten Salzhotel der Welt, das mitten in der Salzwüste liegt. Dort war ein Denkmal aufgestellt, da in den letzten Jahren das berühmte Dakar Rennen unteranderem hier stattfand. In der Trockenzeit kann man danach auch noch zu einer mysteriösen Kakteen Insel fahren. Jedoch war diese wegen einem zu hohen Wasserstand vor der Insel noch geschlossen. Stattdessen fuhren wir zu einer der Abbaustellen der Wüste. In der Salzwüste werden jedes Jahr ca. 25.000 Tonnen Salz abgebaut und innerhalb des Landes verkauft. Der Salzexport in andere Länder ist derzeit aber noch nicht gestattet. Neben Salz besitzt die Salzwüste eines der weltweit größten Lithiumvorkommen, welches auf ca. 5,4 Millionen Tonnen geschätzt wird. Dies stellt eigentlich eine Goldgrube für Bolivien da, jedoch muss die Regierung dafür erst Millionen von Euro investieren. Dies ist aber erst kürzlich in vollem Gange, weshalb der Wirtschaftssektor erst noch ausgebaut wird.
Nach dem Mittagessen fuhren wir wieder aus der Salzwüste raus und weiter Richtung Süden. Dabei passierten wir noch ein paar Stopps auf dem Weg wie das Minendorf San Cristobal. In dem abgelegenen Ort Villa Alota bezogen wir unsere Unterkunft für die Nacht.
Tag 3 - Steinformationen, Lagunen, Geysire und Thermalquellen
Von Villa Alota fuhren wir in Richtung Süden zu einem Nationalpark, hielten auf dem Weg aber mehrmals an. Unser erster Stopp war eine der Schwarzen Lagunen mit dem kreativen Namen Laguna Negro. Dort durchstreiften die Umgebung und bestaunten die außergewöhnliche Natur. Das Gras war extrem grün und die Felsen Orange. Überall gab es Lamas und Vögel. Es fühlte sich an wie eine Oase, da vergisst man glatt, dass man auf 4.000 Metern ist. Weiter ging es über eine Lagune mit Flamingos zur Stein Stadt Valle de Rocas. Dort hatten wir Zeit, um auf die Felsen zu klettern und einige Fotos zu machen. Manche Felsen sahen aus wie Figuren, so gab es z.b. den Fussball Weltpokal oder ein Kamel. Nach einem Mittagessen und ein paar Stunden Autofahrt erreichten wir den Nationalpark Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa. Dort besuchten wir als ersten Punkt die Laguna Colorado. Die Laguna Colorado ist eine rosa farbene Lagune, in der sich tausende von rosa Flamingos tümmeln. Um die Lagune herum gab es einige Grünflächen, wo Lamas graßten. Sonst war jedoch weit und breit nur brauner Sand mit ein paar Büschen. Manchmal kann die Landschaft so unwirklich sein. Und dann stehen dort auch noch Lamas und Flamingos zusammen. Wir fuhren weiter bis auf 5.000 Metern über dem Meeresspiegel zu dampfenden Geysieren. In diese brodelte kochender Schlamm und Wasser dampfte aus ihren Löchern. Als letztes besuchten wir am dritten Tag die Thermalquellen. Dort übernachteten wir ebenfalls. Nach einem letzten gemeinsamen Abendessen und nachdem es dunkel geworden war, liefen wir kurz durch die Kälte um zu den schön warmen (38°C) Thermalquellen zu gelangen und entspannten uns mit einem Bier. Da wir inmitten einer leblosen Landschaft ohne jegliche Zivilisation waren, war der Sternenhimmel einfach unbeschreiblich. Wir sahen warscheinlich alle möglichen Sternenbilder und die Milchstraße erleuchtete de Nacht. Nach ausgiebigem Baden und ein paar tollen Fotos endete auch unserer dritter Tag.
Tag 4 - Nationalpark und Grenzübergang
Wiedereinmal standen wir früh auf, da wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten vor der Grenze besuchen wollten und der Grenzübergang zeitlich sehr eingeschränkt war. Während unseres Frühstücks konnten wir einen tollen Sonnenaufgang über einer Lagune beobachten, welche direkt vor unserer Unterkunft lag. Als erstes fuhren wir durch die Wüste Dali. Eine Wüste die wie gemalt aussah, daher auch der Name. Pastellfarbene Dünen fügten sich in die Landschaft. Das ganze sah irgendwie unwirklich aus. Als letzten Stopp hatten wir die beiden Lagunen Verde und Blanca. Die Laguna Verde (grün) heißt deshalb so, da sie sich gegen Mittag komplett grün färbt. Dieses Phänomen entsteht durch aufgewirbelte Segmente verschiedener Mineralien im Wasser. Da die Grenze aber nur um 9 Uhr morgens passierbar ist, war die Lagune noch in normalen Seefarben. Nach der Lagune und weiteren 30 Minuten Fahrt endete unsere Jeeptour und wir wurden an der Grenze abgesetzt. Die bolivianische Grenze war ein kleines Häuschen mit einer langen Schlange an Touristen. Nebenan warteten mehrere Minibusses, die uns nach San Pedro fahren würden. Wir suchten uns einen aus, gaben unser Gepäck ab und warteten für die Ausreise. Der Ausreisestempel kostet an dieser Grenze 15Bs. Der Grenzübergang ist eigentlich kein offizieller Grenzübergang und wurde ausschließlich für die Jeeptouren der Touristen geschaffen. Aus diesem Grund zahlen alle eine Art Touristengebühr. Anschließend fuhren wir mit dem Minibus 10 Minuten weiter und erreichten die chilenische Grenzseite. Dort bekamen wir einen weiteren Stempel in unseren Pass und unsere Rucksäcke wurden durchsucht. Chile ist sehr strickt mit der Einfuhr von Lebensmitteln. Durch die hohe Gebiergskette der Anden ist der meiste Teil des Landes abgeschnitten und durch diese Lage gibt es viele Schädlinge wie zum Beispiel Fruchtfliegen in Chile noch nicht. Durch die Kontrollen soll verhindert werden, dass diese eingeschleppt werden. Uns wurden unsere Kräuter wie Oregano abgenommen, jedoch konnten wir Coca Tee, Chips, Kekse, Salz, Pfeffer und Paprika Pulver einführen. Falls man Lebensmittel dabei habt, lieber einfach mal fragen was erlaubt ist, da man mehr mitnehmen kann als man vielleicht denkt.
Weiterreise
Nach der Grenze fuhr uns unsere Busfahrer nach San Pedro de Atacama. Die Fahrt dauerte ca. 40 Minuten und ging dabei ca. 2.500 Höhenmeter nach unten. San Pedro begrüßte uns mit schönen warmen Wetter und einer trockenen Wüstenluft. Dazu aber im nächsten Post mehr.