Vilcabamba -
Anreise
Zwischen Ecuador und Peru gibt es mehrere Grenzen. Wir entschieden uns für einen Grenzübergang in der Nähe Loja bei Maacará, weshalb wir weiter in den Süden Ecuadors fuhren. Von Cuenca ging es mit einem Bus nach Loja. Dort organisierten wir bereits unseren Nachtbus zur Grenzüberquerung nach Peru. Mit einem lokalen Bus fuhren wir weiter nach Vilcabamba, wo wir die nächsten zwei und letzten Tage Ecuador verbrachten. Wir entschieden uns für den Stop, da uns ein paar Wochen zuvor ein anderer deutscher Reisender von dem Ort erzählt hatte. In Vilcabamba gibt es nämlich ein Deutsch geführtes Hotel, welches sehr schön sein soll, kostenlos Yoga anbietet und sehr gutes deutsches Essen serviert. Da sich nach drei Monaten Reis ein deutsches Gericht sehr gut an hörte und wir eh in die Richtung mussten, wollten wir diesen letzten Stopp nicht verpassen.
Vilcabamba und das Hotel Izh Cay Luma
Vilcabamba ist ein kleines Dorf eine Stunde entfernt von Loja. Es ist umgeben von grünen Hügeln und dem Nationalpark Potocarpus. Das Dorf an sich ist nicht sehenswert, es gibt aber eine französische Bäckerei und einen Laden mit venezualnischen Arepas und Empanadas.
Die Unterkunft Izh Cay Luma liegt auf einem der Berge, ca. 25 Gehminuten von Vilcabamba entfernt. Man kann sich aber auch mit einem Pickup für 1,5$ fahren lassen. Die Anlage ist sehr schön hergerichtet, mit einem Eingangsbereich und Restaurant sowie weiteren Bungalows und Hütten zum Übernachten. Zudem gibt es einen Pool, der jedoch etwas kalt ist und ein Yogastudio mit Ausblick auf die Berge, indem jeden Morgen kostenlose Yoga Stunden abgehalten werden. Für Budgetreisende, wie uns, gibt es zwei 6er Dorms für 9,50$ pro Person. Privatzimmer sind etwas teurer. Im Restaurant wird ein Frühstücksbuffet mit gutem Brot angeboten und sehr leckere deutsche Speisen. Diese sind jedoch mit 7-10$ wesentlich teurer als normal, aber man kann sich ja mal was gönnen! Neben Yoga, Entspannung, Massagen und gutem Essen kann man rund um Vilcabamba vorallem wandern gehen. Das Hotel stellt verschiedene Wanderrouten mit Erklärung und Karte zur Verfügung. Man kann zwischen einfachen 1-2 Stunden Wanderungen und schwereren 5-8 stündigen auswählen. Wir entschieden uns für die Folgenden.
Izh Cay Luma Wanderung
Am ersten Tag starteten wir mit dem Izh Cay Luma Trail. Dieser sollte der abwechslungsreichste Weg sein und mit einer Länge von 3-5 Stunden gut machtbar. Der Weg führt erst einmal ca. eine Stunde bergauf zu den Gipfeln. Oben angekommen liefen wir ca. 30 Minuten entlang des Berggrates. Dieser war dabei immer wieder schmal und auf beiden Seiten ging es steil hinunter. Aus diesem Grund war die Aussicht fantastisch. Sehr gefährlich kann es dort oben nicht sein, da auf den steilen Hängen mehrere Pferde grasen. Einen relativ steilen schmalen Weg ging es dann wieder Bergab zu einem eingetrockneten Flussbett. Von dort liefen wir ca. 1 Stunde zurück nach Vilcabamba.
Mandango Trail
Da wir für die erste Wanderung statt den angegeben 5 nur 3 1/2 Stunden benötigten, entschieden wir uns für eine zweite Wanderung am Nachmittag. Nach einem Mittagessen liefen wir zu dem Wahrzeichen Vilcabambas, dem Madango Rock. Ein riesiger Fels, der aus der Bergkette herausragt. Es gibt die Möglichkeit zum Fels zu wandern, ihn zu umrunden und wieder runterzulaufen. Wir entschieden uns aber nur bis zu dem Aussichtspunkt hochzulaufen, da es schon nachmittags war und für die komplette Wanderung ein Guide empfohlen wird. Nach ca. einer Stunde steilen Anstieg waren wir oben angekommen und genossen den 360° Ausblick auf Vilcabamba und die umliegende Region. Mit deutschem Gulasch und Geschnetzelten ließen wir diesen schönen Tag ausklingen!
Nationalpark Potocarpus
Da sich die anderen Wanderungen alle nicht so abwechslungsreich anhörten, entschieden wir uns mit drei anderen Backpackern in den Nationalpark Potocarpus zu fahren und dort eine Wanderung zu unternehmen. Der Nationalpark liegt ca. 40 Minuten in Richtung Loja und ist mit einem Taxi für 20$ zu erreichen. Der Bus, der zwischen Loja und Vilcabamba frequentiert, hält auch am Eingang des Nationalparkes, jedoch fährt dieser nicht hoch zum 8 km entfernten Refugium, bei dem die Wanderungen starten. Wir teilten uns zu 5 ein Pickup Taxi. Nach der Parkregistrierung (kostet kein Eintritt) liefen wir los. Es gibt mehrere Wanderrouten, je nach Schwierigkeitsgrad und Länge. Wir entschieden uns den gesamten Rundweg zu gehen, welcher ca. 4 Stunden dauert. Bereits bei der Ankunft merkten wir das veränderte Klima. Da wir mit dem Auto ca. 1000 Höhenmeter machten, war es wesentlich kälter und feuchter. Der Park liegt auf 2,000 bis 3,500 Höhenmetern. Die Wanderung startet im Nebelwald bei 2,700 und endet im Paramó auf 3,500. Paramó ist die verbreitete Vegetationsart der höheren Anden in Südamerika. Hier gibt es keine Bäume mehr, sondern nur noch viele Büsche und kleine Pflanzen, die gegen Wind und Wetter beständig sind. Die Wanderung war sehr schön und abwechslungsreich. Leider kamen wir nach einiger Zeit in den Nebel, Regen und Wind, sodass wir keinen schöne Aussicht hatten und der Weg sehr schlammig und rutschig wurde. Aber auch das nahmen wir mit Spaß und genossen die Landschaft. Gegen Ende zeigte sich dann auch nochmal die Sonne und nach 4 Stunden waren wir wieder am Refugium angekommen. Da wir aber keine Abholung organisiert hatten, blieb uns nicht anderes übrig als nochmal 1 1/2 Stunden bergab zur Straße zu laufen. Nach einer Stunde überholte uns ein Pickup, der uns netterweise bis zum Eingang mitnahm. Von dort nahmen wir den Bus zurück nach Vilcabamba und machten uns fertig für den anstehenden Nachtbus.
Weiterreise
Von Vilcabamba fuhren wir zurück nach Loja und nahmen um 11:00 abends den Nachtbus über die Grenze nach Peru. Weiteres hierzu gibt es im nächsten Post.