Cafayate -
Anreise
Von Mendoza ging es mit einem Nachtbus in Richtung Norden nach Tucumán. Von dort nahmen wir einen weiteren Bus nach Cafayate. Da nur ein Unternehmen diese Strecke bedient und das auch nur sehr unregelmäßig, mussten wir mehrere Stunden am Busbahnhof warten, bis um 12 Uhr mittags mit dem nächsten Bus weitere 6 Stunden nach Cafayate fahren konnten. Wir erreichten das Dorf gegen späten Nachmittag.
Das Dorf Cafayate
Cafayate ist ein kleiner Ort im Norden Argentiniens. Bekannt wurde das Dorf hauptsächlich durch den Anbau von weißen Traubensorten wie Torrontes und die Verarbeitung zu Weißwein. Heutzutage gibt es aber auch viele Rotweingüter, da Rotwein von Argentiniern bevorzugt wird. Außerdem lebt das Dorf vom Tourismus, welches man an den vielen Restaurants und Souvenirläden sieht. Das Dorf ist sehr nett, besitzt alles was man benötigt und unser Highlight war, dass es wieder Mittagsmenüs für 2-3 Euro gab.
Besuch des Weinguts Bodega El Porvenir
Nachdem wir schon eine größere Weinführung in Mendoza unternommen hatten, beschränkten wir in Cafayate den Besuch auf eine kleine Führung in nur einem Weingut, dem Bodega El Porvenir. Dieses liegt direkt in Cafayate, nur 2 Blöcke von unserem Hostel. Das Weingut bietet mehrmals am Tag eine Führung für ungefähr 3€ an. Wir besichtigten erst den alten Teil des Gutes, welcher heute aber nur noch als Museum genutzt wird. Danach zeigte man uns die neuen Anlagen, in denen der Rot- und Weißwein hergestellt wird und erklärte uns den Herstellungsprozess. Am Schluss durften wir noch mehrere Weine probieren und wir können sagen, dass dieser der beste Wein auf unserer bisherigen Südamerikareise war. So gut, dass wir auch gleich noch eine Flasche kauften. Das Personal arbeitete mit Begeisterung und war sehr freundlich, wir können die Tour nur loben. Falls man noch mehr Wein probieren möchte gibt es um Cafayate auch noch viele weitere Weingüter, die Verkostungen anbieten. Die Routa del vino (Weinstraße) zeigt einem hierfür den Weg.
Wanderung zu den Cascadas del Rio Colorado
6km von Cafayate entfernt startet ein Wanderweg, der zu mehreren kleinen Wasserfällen innerhalb eines Canyons führt. Wir liefen von Cafayate dorthin, um die Wanderung zu machen. Auf maps.me war der Weg gut eingezeichnet, weshalb wir auf einen lokalen Führer, die massenweise am Eingang warteten, verzichteten. In unserem Schlepptau hatten wir mal wieder 3 Hunde dabei, die uns treu folgten. Wir mussten uns kurz registrieren und 50ARS Eintritt zahlen, bevor wir los liefen. Nach einer kurzen Zeit wurde uns bewusst warum es so viele Guides gab. Der Wanderweg war nämlich kein richtiger Weg sondern man lief den Fluss gegen den Strom entlang, überquerte ihn mehrfach und musste teilweise sogar ein bisschen klettern. Ein richtiger Weg war dabei nicht ersichtlich. Nach ca. 2 Stunden kamen wir an einem Wasserfall an, wo es keinen Weg weitergab, so schien es. Wir entschlossen umzukehren, trafen aber kurze Zeit später zwei Argentinierinnen mit einem Guide. Wir fragten ob dies das Ende wäre und er meinte, dass es noch weiter gehen würde. Er bot uns an uns kostenlos den Weg zu zeigen und wir begleiteten die Gruppe eine weitere halbe Stunde zu den letzten zwei Wasserfällen. Dabei gab es zwei Stellen, bei denen man ein paar Meter klettern und zwischen Steinen sich hoch schlängeln musste. Ohne einen Guide oder ohne das Wissen, wo es genau weiter geht, ist es schwer diese Stellen zu überwinden. Zurück nahmen wir den gleichen Weg, da wir die Hunde an einem Punkt zurück gelassen hatten und sichergehen wollten, dass diese den Weg zurück gefunden hätten. Es würde aber auch einen einfacheren Rückweg geben. Wir trafen die Hunde als wir wieder auf die Schotterstraße Richtung Cafayate liefen und sie begrüßten uns freudig und liefen den letzten Teil mit uns zusammen zurück.
Fahrradtour durch Quebrada del Rio de las Conchas (Route 68)
Eines der schönsten Strecken Argentiniens ist die Route 68 zwischen Cafayate und Salta. Dort findet man Canyons, rote Steinformationen, bunte Berge, weite Blicke und vieles mehr. Der Abschnitt der Route 68 mit den vielen Sehenswürdigkeiten ist ca. 50km lang. Es gibt mehrere Möglichkeiten diese Sehenswürdigkeiten abzufahren – mit einer Minibus Tour, mit dem eigenen Auto oder mit dem Fahrrad. Wir entschieden uns für letzteres – welche Überraschung. In Cafayate mieteten wir uns zwei Fahrräder für den Tag. Da wir aber keine 100km fahren wollten nahmen wir um 10:30 vom Terminal einen Bus, der nach Salta fuhr. Dieser ist gewohnt Touristen mit Fahrrädern mitzunehmen, man muss nur 25ARS (0,50€) extra zahlen. Mit dem Bus fuhren wir zur letzten Sehenswürdigkeit, dem Gagantes del Diablo. Dort stiegen wir aus und begannen unsere Rückfahrt. Die Straße ist einfach zu fahren, da es die meiste Zeit gerade oder im leichten Winkel bergab geht. Es gibt nur ein paar Stellen, bei denen man ordentlich treten muss. Wir hielten immer wieder an den ausgeschilderten Punkten an und genossen die Landschaft. An ein paar Punkten wanderten wir ein bisschen. Insgesamt benötigten wir ca. 5 Stunden und hatten dabei Ruhe und alle Zeit der Welt.
Ausgrabungsstätte Quilmes
55km südlich von Cafayate liegt eine alte Ausgrabungsstätte aus dem 8. Jahrhundert. Dort lebten die Quilmes, ein Volk welches von Chile über die Anden wanderte um besseres Land zu finden. Die Quilmes waren eines der wenigen indigenen Völker, welches den Kampf gegen die Inkas gewann. Sie wurden nicht von ihnen eingenommen und existierten nebeneinander. Ein Jahrhundert später (um 1550) wurden sie aber von den Spaniern besiegt und als Sklaven quer durchs Land bis nach Buenos Aires verschleppt. Die Siedlung war daraufhin erloschen.
Zwar liegt Cafayate in der Nähe der Ausgrabungsstätte, jedoch ist es nicht so einfach ohne Auto dorthin zu gelangen. Wir nahmen um 6 Uhr in der Früh einen Bus der Richtung Tucuman fuhr. Dieser ließ uns an der Kreuzung zu Quilmes raus (Fahrt ca. 1 Stunde). Von dort liefen wir dann die letzten 5km zur Stätte. Wir waren deshalb schon recht früh am Morgen dort und hatten die Ruinen von Quilmes für uns alleine. Nach der Stätte gingen wir noch in das Museum nebenan. Das Museum war ausgesprochen gut gemacht mit vielen Bildern und einem Erklärungsvideo. Zurück liefen wir wieder die 5km und warteten auf der Straße auf ein Auto oder den späteren Bus. Da uns keine Auto mitnehmen wollte, nahmen wir schließlich um 11:30 den Bus, der zurück nach Cafayate fuhr.
Weiterreise
Da wir weiter in den Norden Argentiniens wollten, nahmen wir einen Bus in Richtung Salta. Die Fahrt dauerte ca. 4 Stunden in die Stadt der Schönen.