Arequipa -
Anreise
Nach unserem Flug über die Nazca Linien fuhren wir am selben Abend mit einem Nachtbus weiter nach Arequipa. Die Fahrt war sehr kurvig, die Straße schlecht und so für diejenigen mit empfindlichen Magen sehr anstrengend. Wir hatten überlegt gehabt direkt weiter zum Canyon zu fahren, verworfen diesen Plan aber um uns ein wenig Pause zu verschaffen. Am Terminal planten wir kurz um und informierten uns über Touren zum Colca Canyon. Überraschenderweise waren diese sehr günstig, sodass wir direkt im Terminal eine Tour buchten.
Vom Terminal aus fuhren wir mit zwei Taxen zu unserem Hostel.
Arequipa
Peru hat wie die meisten Länder in Südamerika eine enorme Landflucht erlebt. Der Zuwachs innerhalb der Städte fokussierte sich dabei aber meist nur auf die Hauptstadt. Während Lima 10 Millionen Einwohner hat, zählt Arequipa als zweitgrößte Stadt Perus nur knapp 1 Millionen Einwohner.
Arequipa liegt auf 2400 Metern. Direkt an die Stadt grenzt der Chachani Vulkan, mit einer Höhe von 6057 Metern.. Um Arequipa herum befinden sich mehrere Vulkan. 1784 brach der Misti aus und richtet große Schäden in Arequipa an. Die Stadt hat sich davon aber erholt und wurde schnell wieder aufgerichtet. In Arequipa finden sich viele Kolonialgebäude, welche ihren Teil dazu beitragen, dass Arequipa als schönste Stadt Südamerikas gilt.
Das historische Zentrum
Wir besichtigten das historische Zentrum von Arequipa wieder mit einer Free Walking Tour. Am Hauptplatz befindet sich die Kathedrale. Um die Kirche größer erscheinen zu lassen wurde sie nicht frontal sondern seitlich zum Hauptplatz errichtet. Der Eingang befindet sich also an der Seite.
Unser Guide erzählte allgemeines über Peru, wie den geografischen Aufbau des Landes, sowie vieles über Arequipa. Die Stadt ist umgeben von Vulkanen und befindet sich in einem Erdbebengebiet. Die Vorraussetzungen sind also nicht optimal, dennoch hat sich Arequipa zur zweitgrößten Stadt Perus entwickelt.
Während Lima als größte sowie modernste Stadt Perus gilt und Cusco die Hauptstadt der Inkakultur ist, verbindet Arequipa beides. Während der Tour stoppten wir beispielsweise an einer Kirche an deren Front christliche und indigene Symbole verwendet wurden. Diese Vermischung sollte helfen die Einheimische Bevölkerung für das Christentum zu gewinnen. Viele andere christliche Darstellungen wurden ebenfalls auf die heimische Kultur angepasst. So speist Jesus und seine Jünger beim letzten Abendmahl zum Beispiel Meerschweinchen, was in Peru als Delikatesse gilt und an Feiern gegessen wird. Am Ende der Tour konnten wir Chicha, ein indigenes Maisbier probieren und Jakob gewann bei dem abschließenden Quiz einen Gutschein für eine heiße Schokolade und einen Brownie, den wir natürlich umgehend einlösten.
Neben der geführten Tour erkundeten wir die Innenstadt auch alleine und stoppten an mehreren Kirchen sowie an dem Kloster Santa Catalina. Dieses sieht von außen eher wie eine Festung aus. Für eine Besichtigung fehlte uns leider die Zeit, aufgrund der Größe sollte man dafür einen halben Tag einplanen.
2 Tagestour in den Colca Canyon
In Arequipa verbrachten wir nur einen Tag. Am zweiten Tag starteten wir unsere Tour in den Colca Canyon bereits früh morgens. Wir wurden um 3 Uhr am Hostel abgeholt und fuhren in Richtung Colca Canyon. Dabei mussten wir das Vulkangebiet durchqueren. Dies machte sich bei uns vorallem durch den enormen Höhenunterschied zur Arequipa bemerkbar. Der höchste Punkt lag bei 4900 Metern und die gesamte Umgebung war mit Schnee und Eis bedeckt. Für diese Temperaturen hatten wir uns nicht vorbereitet, allerdings fuhren wir bis zum Colca Canyon wieder über 2000 Höhenmeter runter und die Temperatur stiegen auch wieder. Der Colca Canyon ist der zweittiefste Canyon der Welt, doppelt so tief wie der Grand Canyon. Von Cabanaconde aus begannen wir den Abstieg in den Canyon. Dabei hatten wir tolle Ausblicke auf die Natur. Zur Mittagspause gab es das erste Mal Aplacafleisch. Bei dem Abstieg passierten wir mehrere kleine Dörfer bis wir letztendlich in San Galle in unserer Unterkunft ankamen. Der kleine Ort liegt tief unten im Canyon direkt am Fluss. Wir gönnten uns eine kühle Erfrischung im Pool unserer Unterkunft und aßen zu Abend. Der nächste morgen startete erneut früh und wir begannen ohne Frühstück den Aufstieg. Das Frühstück wartete oben auf uns. Wir wanderten noch vor Sonnenaufgang los. Es war ein anstrengender aber sehr schöner Aufstieg. Elisa war etwas krank und Marina machte die Höhe Probleme, sodass David und Jakob mit zwei Rucksäcken aufstiegen, Jakob später sogar mit 3, da Julia auch Probleme bekam. Wir schafften aber alle den Aufstieg in einem guten Tempo. In Cabanaconde, ein kleines Dorf oberhalb des Canyons frühstückten wir dann. Von dort fuhren wir zurück nach Arequipa. Auf dem Weg stoppten wir an einigen Aussichtspunkten sowie einem Restaurant zum Mittagessen und entspannten unsere müden Muskeln in heißen Quellen.
Weiterreise
Nachdem wir von der Tour wieder in Arequipa war, duschten wir, packten unsere Sachen und fuhren mit einem Taxi zum Busterminal. Von dort nahmen wir mit einem Nachtbus nach Cusco. In Arequipa verabschiedeten wir uns von Elly, die am nächsten Tag nach Costa Rica weiterreiste.