Colonia del Sacramento -
Anreise
Von Montevideo reisten wir weiter nach Colonia del Sacramento. Wir hatten einen frühen Bus gebucht und fuhren mit einem Taxi von unserem Hostel ans Busterminal. Die Busfahrt nach Montevideo dauerte circa 3 Stunden. In Colonia befand sich unsere Unterkunft unweit des Terminals, sodass wir diese entspannt zu Fuß erreichten.
Die Stadt Colonia del Sacramento
Colonia del Sacramento kam während des Kolonialismus in Südamerika eine wichtige Rolle zu, sie hatte eine entscheidende strategische Lage. Der Fluss Rio de la Plata, der von Buenos Aires und Colonia bis in die Mitte des Landes verlief war für die Kolonialmächte die wichtigste Transportroute, um Gold, Silber und andere Schätze aus Südamerika zu transportieren. Die Kolonialmächte fanden diese Schätze selten in Küstennähe, sondern meist mitten im Land, umgeben von Dschungel oder hohen Bergen. Der Transport mit dem Schiff auf dem Rio de la Plata war daher die beste und effizienteste Transportmöglichkeit. Der Fluss hatte für die Kolonialmächte also eine wichtige strategische Rolle – und wer den Eingang vom Meer zum Fluss kontrolliert, kontrolliert den Fluss. Dafür errichteten die Spanier Buenos Aires am Rio de la Plata. Colonia del Sacramento wurde von den Portugiesen auf spanischen Territorium auf der anderen Flussseite von Buenos Aires im Jahr 1680 gegründet. Man muss wissen, dass die Flussmündung zwischen den beiden Städten mehr als 52 Kilometer weit ist, sodass die Spanier dies nicht von Beginn an sahen. Als sie von der Stadtgründung erfuhren, waren sie natürlich nicht begeisterten und eroberten Colonia del Sacramento 1681. Die Portugiesen beließen es dabei aber ebenfalls nicht und mit der Zeit wechselte die Macht durch kriegerische Auseinandersetzung insgesamt sieben mal, bevor die Stadt Jahr 1828 endgültig uruguayisch wurde. Während der Konflikte gründeten die Spanier in der Region weitere Städte wie Rosario in Argentinien oder Montevideo in Uruguay, um Colonia von dem portugiesischen Kolonialreich, territorial vergleichbar mit dem heutigen Brasilien, abzuschneiden.
Das historisches Zentrum
Im historischen Zentrum von Colonia finden sich noch einige Überreste aus der kriegerischen Vergangenheit. Bei unserer Erkundungstour sahen wir das ehemalige Stadttor mit Überresten der Stadtmauer, auf der sich immer noch einige Kanonen befinden. Von einigen anderen Gebäuden sind nur noch die Grundmauern erhalten. Sehenswert war außerdem die Kirche Matritz. Von dem Leuchtturm El Faro hatten wir einen weiten Ausblick über die Stadt und die Küste. Colonia del Sacramento eignet sich wunderbar um einfach ein wenig durch die Stadt zu schlendern, an der Küste entlang zu wandern und den geschichtlichen und kulturellen Hintergrund auf sich wirken zu lassen. In der Stadt kann man den Einfluss der Spanier sowie der Portugiesen sehen. Sie haben nach den Eroberungen vieles immer wieder geändert, doch einige Häuser und Straßen blieben stets erhalten. Und so findet man heute spanische Architektur in typisch portugiesischen Straßen.
Weiterreise
Colnia war unser letzter Stopp in Uruguay. Weiter ging es nach Asuncion, die Hauptstadt von Paraguay. Dafür fuhren wir zunächst mit einer Fähre von Colonia nach Buenos Aires und von dort mit einem Nachtbus weiter nach Asuncion.