Popayan -
Anreise
Unsere Reise führte uns weiter in den Süden. In Cali fuhren wir mit einem Uber von unserer Unterkunft zum Terminal und stiegen dort in den nächsten Bus nach Popayán ein. Diese fahren sehr häufig. In Popayán hatten wir uns ein Hostel herausgesucht, welches nur 10 Gehminuten vom Busterminal entfernt liegt. Die Strecke liefen wir mit unseren großen Rucksäcken. Angekommen mussten wir feststellen, dass keine Betten mehr im Schlafsaal verfügbar waren, da kurz vor uns eine große Gruppe angekommen war. Normalerweise reservieren wir immer vorher online, nur dieses Mal nicht. Die Mitarbeiterin entschuldigte sich sogar dafür, dass der Schlafsaal voll ist und bot uns ein Privatzimmer mit einem großzügigen Rabatt an. Da konnten wir nicht nein sagen.
Das schöne Zentrum von Popayan
Die Straßen in Popayan erinnern sehr an verschiedene schöne Kolonialstädte und -dörfer, die wir während unserer Reise schon besuchten hatten. Mit dem Unterschied das in Popayan alle Häuser weiß sind. Wir schlenderten durch das Zentrum und ließen uns ein wenig treiben. Der Placa Bolivar war weihnachtlich geschmückt. Da es Sonntag war gab es einige Essenstände und es tummelten sich viele Einheimische am Platz
Wanderung auf den Vulkan Purace
Knapp 2 Stunden von Popayán entfernt liegt der Vulkan Puracé. Julia kränkelte etwas und wir entschieden, dass eine Vulkan Besteigung nicht die beste Aktivität für sie sei. Sie nahm sich einen Tag Pause und ich, Jakob startete morgens alleine in Richtung Vulkan. Vom Terminal nahm ich einen Bus um 5 Uhr morgens und wurde an der Kreuzung el Cruce de la Mina rausgelassen. Da der Vulkan auf dem Land von einer indigenen Gruppe liegt muss man hier einen Eintritt von 40.000$ entrichten. Zusätzlich ist für die Besteigung ein Guide notwendig. Ich hatte gehofft, im Bus weiterer Wanderer anzutreffen und sich so die Kosten für den Guide von 35.000$ teilen zu können, doch dies war nicht so. Nach dem Erledigen der Formalitäten startete ich die Wanderung in Begleitung des 18-Jährigen Riccos, der hier aufgewachsen war. Die Wanderung beginnt bei circa 3.000 Metern über dem Meeresspiegel und in der ersten halben Stunde mussten in einem steilen Anstieg knapp 500 Höhenmeter überwunden werden. Wir erreichten die Berghütte Pilimbala. Dies ist der letzte Ort auf der Wanderung um etwas zu essen oder sich mit Snacks einzudecken. Der Anstieg bis zum Gipfel dauerte circa 3 Stunden. Dabei durchquerten wir schöne Natur und hatten tolle Ausblicke auf die umliegende Landschaft. Mit der Zeit wurde die Luft dünner und der Aufstieg wurde anstrengender. Ab einer Höhe von circa 4200 Metern kam der Nebel und es zog sehr schnell zu. Wir wanderten durch eine dichte Nebelwand und der Wind wurde stärker. Irgendwann peitschte der Wind so heftig über den Berg, dass wir immer wieder zur Seite geschoben wurden. Leider blieb das erhoffte Ende des Nebels aus und wir erreichten den Krater des Vulkans auf 4625 Höhenmetern bei dichtem Nebel und starkem Wind. Eine Aussicht in das Innere des Kraters oder auf die Umgebung gab es somit nicht.
Bei gutem Wetter kann man den Krater in circa 40 Minuten einmal umrunden. Wir sparten uns diesen Abschnitt und starteten nach 15 Minuten auf dem Gipfel des Vulkans den Abstieg. Nach einer Weile durchbrochen wir die Nebelwand und es eröffneten sich erneut schöne Blicke auf die Natur.
Der Guide begleitete mich bis zur Kreuzung Cruce de la Mina. Von dort ging es mit dem Bus um 14:30 wieder zurück nach Popayán. Das Wetter hatte zwar erneut nicht ganz mitgespielt, dennoch war es eine sehr schöne Wanderung. Das zweite Mal hatte ich die 4.000er Marke überschritten und dabei 1.600 Höhenmeter überwunden.
Weiterreise
Popayán liegt nicht sehr weit von der Grenze zu Ecuador entfernt. Südlich von Popayán haben wir vor dem Grenzübergang nur noch einen Stopp eingeplant. Dieser muss aber noch ein wenig warten, da wir zuvor noch 2 Ziele im Südosten von Kolumbien ansteuerten. Um diese zu erreichen, mussten wir einmal die Anden überqueren. Zunächst fuhren wir mit einem Minivan von Popayán über Pitalito nach Neiva. Die Fahrten dauerten deutlich länger als geplant und wir konnten erst am nächsten Tag von Neiva zu unserem Ziel, die Tatacoa Wüste, fahren. Dazu aber im nächsten Beitrag mehr.