Nationalpark Queulat -
Anreise
Villa Cerro Castillo wollten wir am Ostersonntag in Richtung Norden verlassen. Da es an diesem Feiertag keine Busse gab, stellten wir uns wieder an den Straßenrand und trampten. Die Gegend ist nicht sehr belebt und so kommt es auch Mal vor, dass 20 Minuten kein einziges Auto vorbei fährt. Nach 2 Stunden hielt ein freundlicher Chilene an und nahm uns mit nach Coyhaique.
Coyhaique ist mit 50.000 Einwohnern die größte Stadt auf der chilenischen Seite von Patagonien. Es gibt zwar eigentlich nicht viel zu machen, dennoch entschieden wir uns eine Nacht dort zu bleiben. Zum einen gab es keinen Bus, der uns weiter in den Norden brachte und wir waren vom Warten ausgefrohren, da die Heizung unseres Fahrers auch kaputt war. Wir suchten uns also eine nette Unterkunft und nutzten den Rest des Tages für Organisatorisches. Außerdem kauften wir für die nächsten Tage Essen ein, denn in Coyhaique gibt es einen großen günstigeren Supermarkt. Am Abend machten wir Burger und feierten ein wenig das Osterfest.
Am nächsten Tag reisten wir weiter bis Puyuhuapi. Von Coyhaique verkehrt täglich ein Bus um 15 Uhr. Da dies relativ spät war, probierten wir erst 2 Stunden lang zu trampen, jedoch erfolglos. Wir kauften unsere Tickets erst kurz vor der Abfahrt und ergatterten die letzten 2 Sitzplätze. Es empfiehlt sich also die Tickets bereits am Vortag zu kaufen.
Die Fahrt dauerte 5 Stunden und wir erreichten Puyuhuapi nach Einbruch der Dunkelheit. An der Busstation wurden wir von einem Einheimischen angesprochen, der ein Zimmer in seinem Haus vermietet. Wir willigten, was sich als gute Entscheidung herausstellte. Das Zimmer war schön, das Bett bequem, wir konnten seine Küche mitbenutzen und sogar kostenlos waschen – und das Zimmer war sehr preiswert.
Queulat Nationalpark
Der Queulat Nationalpark ist ein Nationalpark im Süden Chiles an der Carretera Austral. Die Natur ist geprägt von Regenwald, Bergen und Gletschern. Der Park ist einer der größten der Region, doch nur ein geringer Teil kann durch vorhandene Wanderwege besucht werden. Die Hauptattraktion ist der Veintisquero Colgante, ein Hängegletscher. Der nächstgelegene Ort zum Park ist Puyuhuapi.
Wanderung im Queulat Nationalpark
Der Queulat Nationalpark liegt 20km entfernt von dem Dorf Puyuhuapi. Wir hatten eigentlich geplant diese Strecke trampend zurückzulegen. Da wir überraschenderweise die Möglichkeit hatten kostenlos zu waschen und uns dies zeitlich etwas nach hinten warf, starteten wir erst gegen 10:00 in den Tag. Der „Touristenverkehr“ (3-5 Autos) war also wahrscheinlich schon zum Park aufgebrochen, sodass wir uns dazu entschieden das tägliche Shuttle zum Park zu nehmen. Dieses fährt täglich um 10 Uhr an der Busstation ab und sammelt einen um 16 Uhr wieder im Park ein. Für die Hin- und Rückfahrt zahlten wir 5.000CLP pro Person. Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir den Nationalpark, für den wir weitere 5.000CLP Eintritt zahlen mussten.
Der Park ist bekannt für den Hängegletscher Veintisquero Colgante. Ein 3km langer Wanderweg führt zu einem Aussichtspunkt auf den Gletscher. Diesen wanderten wir zuerst. Dabei durchquerten wir Natur, die uns an die Tropen und den Regenwald erinnerte. Alles war grün und dicht bewachsen. Es passte nicht ganz, dass wir zu einem Gletscher liefen. Vom Aussichtspunkt hatten wir einen guten Blick auf den Gletscher. Allerdings sieht man tatsächlich nur den heraushängenden Teil des Gletschers. Wir hätten ihn gerne von weiter oben betrachtet, sodass das dahinter liegende Gletscherfeld auch sichtbar gewesen wäre. Dafür gibt es aber keinen Weg.
Neben der Wanderung zu dem Aussichtspunkt gibt es im Queulat Nationalpark noch einige kurze Wanderungen. Da wir bis 16 Uhr Zeit hatten liefen wir alle ab.
Zunächst ging es zu einem anderen Aussichtspunkt auf den Gletscher. Wir sahen ihn aus verschiedenen Winkeln. Danach liefen wir zu einem Wasserfall. Auf halber Strecke war der Weg aber gesperrt, sodass wir den Wasserfall nicht erreichten, dafür aber einen weiteren Aussichtspunkt auf den Gletscher.
Außerdem gibt es einen kurzen aber sehr schönen Naturkundepfad. Einige Schilder geben Infos zu dem Gletscher und stellen kleine Aufgaben an die Wanderer. Als letztes liefen wir zur Lagune des Veintisquero Colgante. In dieser sammelt sich das eiskalte Schmelzwasser des Gletschers. Man kann mit einem Boot auf der Lagune fahren und so näher an den Gletscher herankommen. Wir hatten allerdings nicht das Gefühl, dass man diesen dadurch aus einem besseren Winkel sieht. Daher entschieden wir uns gegen die Bootsfahrt. Nachdem wir alle Wanderungen abgelaufen hatten warteten wir auf unseren Bus. Dieser sammelte uns pünktlich ein und wir gelangten zurück nach Puyuhuapi.
Weiterreise
Von Puyuhuapi fahren Montags, Mittwochs und Freitags Busse nach Chaiten. Wir hatten das Glück das wir Mittwochs weiter wollten und es somit einen Bus gab. Der Bus startete bereits früh morgens um 6 Uhr und wir erreichten das Dorf Chaiten gegen 9 Uhr.