Von El Chalten in Argentinien starteten wir eine lange Reise bis nach Puerto Rio Tranquillo. Wir fuhren mit einem Nachtbus in die Stadt Perito Moreno. Dort wollten wir die Cuevas de Los Manos anschauen. Das sind Höhlenmalereien von vor 9000 Jahren. Leider fuhr an dem Tag als wir ankamen kein Bus dorthin, sodass wir doch entschlossen weiter zu fahren. Wir nahmen einen weiteren Bus an die Grenzstadt Los Antiguos und einen weiteren, der uns auf die chilenische Seite nach Chile Chico brachte. Der Grenzübergang verlief reibungslos. In Chile Chico fragten wir am Terminal, ob es heute noch einen Bus nach Puerto Tranquillo gäbe. Wir erfuhren, dass der letzte vor wenigen Minuten abgefahren sein. Die nette Mitarbeiterin stoppten den Bus mit einem Anruf und ein Freund von ihr fuhr uns mit seinem Auto circa 10 Minuten zu dem wartenden Bus. Super freundlich! Mit dem letzten Bus ging es noch weitere 3 Stunden nach Puerto Rio Tranquillo, welches wir gegen späten Nachmittag erreichten.

Puerto Rio Tranquillo ist ein kleines Dorf an der Carretera Austral, der Hauptverkehrsverbindung von Santiago nach Villa O’Higgens und liegt am Lago General Carretera. Dieser ist nach dem Titicacasee der zweit größte See Südamerikas. Das Dorf an sich ist sehr klein und bescheiden mit ein paar Restaurants, Hostels und Touranbieter. Im April, als wir dort waren, war das Dorf etwas ausgestorben und viele Sachen bereits geschlossen. In den Sommermonaten zwischen Januar und März stürmen aber ingesamt circa 4 Millionen Touristen das Dorf. Der Hauptgrund hierfür sind aus Mamor geformten Höhlen und Tunneln.

Im Lago General Carretera befinden sich Felsen und Berge aus Mamor. Diese ragen ins Wasser, sodass seit ca. 6 tausend Jahren die Wellen den unteren Teil der Felsen ausspühlen. Dadurch entstanden Höhlen, Tunnel und Fels Formationen. Die Wände der Höhlen sind meist grau oder weiß und das Wassers des Sees türkisblau. Dieser Kontrast zusammen mit den Formationen war ein unglaublicher Anblick. Ein weiteres tolles Naturspektakel.
Es gibt zwei Möglichkeit die Höhlen zu besuchen, einmal mit einem kleinen Boot oder mit einem Kayak. Wir entschieden uns für das Boot, die deutlich günstigere Alternative. Dieses fuhr 1 1/2 Stunden und besuchte dabei zwei verschiedene Orte, an denen man die Mamor Höhlen und Tunnel sehen kann. Bestimmte Formationen sahen aus wie Tiere. Mit etwas Fantasie sahen wir z. B. einen Hund und eine Schildkröte. Es war insgesamt eine sehr schöne Tour. Wir machten sie gegen Abend im Sonnenuntergang, sodass wir neben den Mamor Höhlen auch noch eine schöne Stimmung auf dem See mit den umliegenden schneebedeckten Bergen hatten. Da wir relativ spät waren, waren wir auch fast das einzige Boot, weshalb wir die Sights und den See ganz für uns hatten. Wir hätten uns auch die Kayak Tour gut vorstellen können, da wir uns ein wenig gehetzt auf dem Boot gefühlt haben. Wir fuhren relativ schnell mit dem Boot durch die Höhlen und hatten dabei nicht so viel Zeit für Fotos und zum Betrachten. Mit dem Kayak wäre das sicher etwas entspannter gewesen. Jedoch kostet das Kayak auch um die 30€ mehr im Vergleich zum Boot.