Salta -
Anreise
Von Cafayate fahren am Tag mehrere Busse nach Salta. Wir nahmen nachmittags einen Bus, da wir zuvor noch die Pre-inka Ausgrabungsstätte Quilmes besuchten. Vom Terminal liefen zu unserem Hostel in der Innenstadt.
Die Stadt Salta
Salta ist die Provinzhauptstadt und Verkehrsdrehpunkt des Nordens von Argentinien. Der Name Salta bedeutet auf Quechua Schön und im Spanischen wird Salta auch oft Salta la Linda, zu deutsch Salta die Schöne genannt. Dieser Name bezieht sich auf die koloniale Bauweise, die die Stadt prägt. Im historischen Stadtzentrum finden sich einige spanische Gebäude und schön errichtete Parkanlagen. Um die wichtigsten Gebäude und Straßen kennen zu lernen, nahmen wir mal wieder an einer Free Walking Tour teil. Salta spielte historisch eine bedeutende Rolle für Argentinien, da es Schauplatz für einige Ereignisse war. Einmal wurden mehr als die Hälfte der Unabhängigkeitskriege gegen die Spanier in und um Salta geführt. Zum anderen war Salta der Stützpunkt für die Einigung mit Bolivien über das Land des heutigen Nordargentiniens. Es gibt mehrere Museum, die man in der Stadt besichtigen und viele schöne Straßen, in denen man etwas Zeit vertreiben kann.
Museo de Arqueologia de Alta Montaña de Salta (MAAM)
Eines der Highlights in Salto ist das achiologische Museum. In diesem befindet sich eine echte Mumie aus der Inka Zeit und es ist neben dem Museum in Arequipa das einzige Museum weltweit das eine solch gut erhaltene Mumie besitzt. Die Inkas waren sehr verbunden mit der Natur und Pachamama (Mutternatur). Um dieser zu danken opferten sie neben Habseligkeiten und Tieren selten sogar Menschen. Dies kam aber nur zu besonderen Ereignissen vor, wenn z.b. ein Königswechsel war. Für die Opfergabe wurde ein Kind, welches aus hohem Hause kam und besonders schön war, ausgewählt. Zunächst wurde das Kind von ihrem Heimatort nach Cusco eingeladen und dort mit einem anderen Kind eines anderen Hauses verheiratet im Zuge. Die Hochzeit fand als ein großen Fest mitten in der Hauptstadt des Inkareiches statt. Danach liefen die Kinder mit einem ganzen Umzug zurück in ihren Ort. Dies war ein ganzer Prozess. Nachdem sie zurück gekehrt waren wurde für den weiteren Schritt alles vorbereitet. Das Finale sah folgendermaßen aus. Die/der Ausgewählte wurde bei einem Fest mit Chicha, einem maizhaltigen Alkoholgetränk zu schlaf gebracht und anschließend auf einen Vulkan (auf ca. 5000 Höhenmeter) lebendig beerdigt. Dabei wurden verschiedene Objekte mit vergraben, da man der Meinung war, dass es eine zweite Welt gäbe, in die das Kind gehen und für welche sie die Objekte brauchen würde. Was für uns nach einem grausamen Tod klingt empfanden die Menschen von damals als Ehre. Das ein Kind aus der eigenen Familie ausgewählt wurde, war etwas außergewöhnliches worauf die Familien stolz waren. Außerdem glaubten die Menschen nicht das sie die Kinder töteten, sondern dass diese in eine andere Weltübergehen würden. Wissenschaftler fanden bis heute insgesamt 5 Kinder Mumien. Drei davon gehören dem Museum in Salta und zwei dem in Arequipa. Es wird jedoch immer nur eine ausgestellt, damit die Mumien weiterhin so einzigartig erhalten bleiben. Da die Mumien auf über 5000 Metern begraben worden sind, sind sie immer noch in einem ausgezeichneten Status. Die Kälte (bis – 30) ließ den Körper praktisch schockgefrieren und somit sind sogar Klamotten, Augenbrauen und Wimpern an den Mumien noch erhalten. Als wir im Museum waren sahen wir die Mumie eines kleinen Jungens, der mit Kopf nach unten saß. Es wirkte als würden wir eine Puppe anschauen oder als würde er gleich erwachen. Das Museum erklärt den Prozess der Opfergabe und über den Erhalt der Mumien. Auf jedenfall war es sehr interessant. Natürlich sind im Museum jegliche Fotoaufnahmen verboten,sodass wir keine Fotos von der Mumie machen konnten.
Cerro Bernardo
Der Cerro Bernardo ist der Hausberg der Stadt. Dieser ist mit dem Auto, einer Seilbahn oder zu Fuß erreichbar. Wir entschieden uns hochzulaufen. Der Weg dauerte ca. 40 min und es waren die meiste Zeit Stufen, die uns zum Gipfel führten. Oben angekommen blickten wir über Salta und dessen Umgebung. In der Ferne sahen wir die hohen Anden, die in dieser Region über 5000 Meter erreichen. Wir blieben ein wenig oben bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten.
Weiterreise
Für unsere Weiterreise mieteten wir uns für die nächsten Tage ein Auto in Salta aus. Unser Plan war es weiter in den Norden zu fahren. Da viele der Orte nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen waren, entschieden wir uns für ein Auto. Mehr Infos über unseren Road trip gibt es im nächsten Post.
Unser mehrtägige Roadtrip endete wieder in Salta, von wo wir mit einem Nachtbus nach Cordoba unsere Reise fortsetzten.