Túquerres -
Anreise
Da sich unsere Zeit in Kolumbien dem Ende neigt, wollten wir in Richtung der Grenzstadt Ipiales fahren. Als Zwischenstopp wurde uns die Laguna Verde empfohlen, welche sich im Krater des Vulkan Azufral befindet. Deshalb wollten wir einen kurzen Abstecher in Túquerres machen, bevor wir Kolumbien verlassen. Von San Augustín ging es nach Mocoa, wo wir eine Nacht übernachteten. Am nächsten Morgen fuhren wir ein zweites Mal über den Andenhauptstrang nach Pasto. Diese Strecke wird auch „the trampoline of death“ genannt. Hintergrund ist dabei, dass die Strecke vor allem früher sehr gefährlich war. Zum Einen ist sie extrem kurvig und eng, da man in wenigen Kilometern ca. 2000 Höhenmeter überwinden muss. Zum Anderen war dies früher ein Gebiet der Guerillagruppe F.A.R.C. und Entführungen und Überfälle kamen häufiger vor. Vor ein paar Jahren wurde die Straße etwas ausgebaut, die F.A.R.C. hat sich offiziel aus dem Gebiet zurückgezogen und es gibt mehrere Polizei Kontrollen. Die Straße ist zwar immer noch sehr kurvig und holprig und an vielen Stellen passen keine zwei Autos neben einander, doch die Fahrt ist deutlich sicherer als noch vor wenigen Jahren. Trotzdem wurde uns mehrfach empfohlen sie nicht bei Nacht zu machen. Das hatten wir allerdings schon ausgeschlossen, da es sich landschaftlich um eine der schönsten Strecken Kolumbiens handelt. Die Straße verläuft eng an vielen Abgründen vorbei, passiert einige Wasserfällen, eröffnet tolle Ausblicke und verläuft mitten durch den Urwald. Die letzten 3 Stunden bis nach Pasto waren zwar ebenfalls (wie viele Straßen in Kolumbien) sehr kurvig, jedoch asphaltiert, sodass die Fahrt angenehmer und schneller verlief. In Pasto angekommen stiegen wir in ein Sammeltaxi nach Túquerres ein. Diese Fahrt dauerte weitere 2 Stunden und war ebenfalls landschaftlich sehr reizvoll. Die Straße führte uns in das Andenhochland durch einige traditionelle Bergdörfer hindurch und eröffnete uns tolle Aussichten auf Berge und Schluchten.
Wanderung auf den Vulkan Cumbal
Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich zur Laguna Verde des Vulkans Azufral wandern. Dies ist eine knall grüne Lagune im Krater des Vulkans. Leider erfuhren wir am Morgen von den Taxifahrern, dass der Wanderweg und die Lagune für die Öffentlichkeit geschlossen ist. Weshalb genau verstanden wir leider nicht, entweder wegen zu vielen Touristen oder einer Kontamination. Unser Spanisch lässt immer etwas Handlungsspielraum übrig. Die Taxifahrer nannten uns einen alternativen Vulkan und eine alternative Lagune. Beides nicht ganz auf was wir uns gefreut hatten, da wir aber um 5 Uhr aufgestanden waren und noch den ganzen Tag vor uns hatten, beschlossen wir diese wahrzunehmen und auf den anderen Vulkan, den Vulkan Cumbal, in der Nähe zu steigen. Wir fuhren mit einem Sammeltaxi nach Guachucal und mit einem weiteren nach Cumbal. Von dort nahmen wir ein Tuktuk bis zum Anfang des Wanderweges. Hier mussten wir uns bei einer Familie für den Vulkan registrieren, dies kostet aber nichts und dient lediglich der Sicherheit. Wir liefen ca. 2,5 Stunden einen Wanderweg entlang. Das Schöne waren vor allem die tausenden Schopfrosetten Pflanzen (aus der Familie der Korbblütler) auf den Feldern neben uns. Während der Wanderung waren wir mal wieder nicht alleine, sondern wurde von einem streunenden Hund begleitet. Leider schafften wir es diesmal nicht ganz zu dem Krater, da Julia bei 4.300 Meter die Höhenkrankheit etwas einholte. Da das Wetter und die Sicht auch nicht gut waren, beschlossen wir lieber umzukehren. Beim Runterlaufen klarte es etwas auf und wir konnten weit auf das Andenhochland blicken. In dem Regestrierhaus wurden wir von der netten einheimischen Familie mit einem warmen Mittagessen begrüßt. Danach liefen wir weitere 9 km zurück zum Ort Cumbal und fuhren wieder zurück nach Túquerres.
Weiterreise
Dies war unser letzter ganzer Tag in Kolumbien, da wir am nächsten Morgen zur Grenze nach Ipiales aufbrachen. Wir fuhren mit einem Sammeltaxi von Tuquerres direkt nach Ipiales und überquerrten nach Sichtigung der berühmten Kirche die Grenze nach Ecuador. Hierzu aber mehr im nächsten Post.