Villa de Leyva -
Ein Dorf aus der Vergangenheit
Das besondere an Villa de Leyva ist, dass es sich seit seiner Gründung im Jahre 1572 kaum verändert hat. Die Architektur ist geblieben und viele der Häuser stammen noch original aus der Kolonialzeit. Im Jahre 1945 wurde es daher auch zu einem Nationaldenkmal Kolumbiens erklärt.
Villa de Leyva liegt deutlich tiefer als das nahe Bogota. Daher sind die Temperaturen angenehmer, als in der kalten Hauptstadt. Viele Einwohner aus der Oberschicht Bogotas kommen daher gerne für einen Wochenendausflug in das gemütliche Örtchen. Da wir zufälligerweise auch genau am Wochenende da waren, haben wir viele Einheimische Besucher gesehen. Wir hatten vor der Anreise Bedenken, dass die Stadt aufgrund der Wochenendbesucher aus Bogota sehr voll sein könnte. Dies bestätigte sich allerdings nicht.
Anreise
Wir reisten von Guatalupé nach Villa de Leyva. Dabei mussten wir mehrfach umsteigen und ein wenig für die Anschlussfahrt warten. Doch insgesamt verlief die Anreise flüssig und ohne Probleme. Von Guatalupé starteten wir mit einer 1-stündigen Busfahrt nach Oiba, wo wir nur wenige Minuten auf unsere Anschlussfahrt warten mussten. Diese Fahrt dauerte 3 Stunden. In Tunja wurden wir leider nicht am Busterminal rausgelassen. Es kamen zwar an der Straße passende Busse vorbei, allerdings waren die schon sehr voll, und die Einheimischen rieten uns kurz zum Busterminal zu fahren. Gesagt, getan. Wir waren noch nicht ganz aus dem Taxi ausgestiegen, da wurden wir schon zum nächsten Bus gezerrt und starteten das letzte Stück unserer Reise nach Villa de Leyva. Die Anreise dauerte insgesamt länger als gedacht, daher waren wir froh in Guatalupé schon um 06:30 aufgebrochen zu sein.
Der Plaza Mayor
Kolumbianische Städte sind rasterförmiger nach dem Blocksystem aufgebaut. Im Mittelpunkt steht immer eine Kirche und davor ein Platz. An diesem trifft man sich, bespricht den Tag oder trinkt einfach nur einen Kaffee. Am Abend werden diese Plätze zu sozialen Treffpunkten für das ganze Viertel. Villa de Leyva besitzt den größten dieser Plätze in ganz Südamerika, den sogenannten plaza mayor. Um diesen herum haben sich viele Restaurants, Bars und verschiedene Geschäfte angesammelt. Wir stoppten bei einem Schokoladenmuseum. Dort kauften wir Eiscreme, die mit flüssiger Schokolade übergossen wurde. Sehr lecker. Da der Platz der Mittelpunkt der Stadt ist, endet man hier zwangsläufig, wenn man durch die schönen und geselligen Straßen Villa de Leyvas schlendert. Genau das haben wir hier auch am liebsten gemacht. Die Stadt versprüht eine entspannte Atmosphäre, aufgrund der gepflasterten Straßen schleichen die wenigen Autos durch die Stadt und die Menschen haben stets ein Lächeln im Gesicht. Man kann sich sehr gut einfach ein bisschen treiben lassen.
Aktivität in und um Villa de Leyva
Um die Stadt herum gibt es natürlich wie immer einige Aktivitäten. In der Nähe der Stadt wurden mehrere Dinosaurierer Fossilien gefunden, es gibt eine Schwimmstelle und einen Wasserfall, einen Aussichtspunkt auf einem Berg, ein Künstlerhaus, ein Weingut, Wanderwege und ein benachbartes Künstlerdörfchen. Ob dies alles tatsächlich sehenswert ist können wir nicht sagen. Wir entschieden uns für 2 Aktivitäten.
Morgens erklommen wir den Hausberg der Stadt, von wo man einen tollen Blick auf die Umgebung hat. Trotz der Höhe ist alles noch grün und nicht felsig oder grau. Außerdem besuchten wir das Terracotta Haus. Dies ist ein, von einem Künstler erbautem, Wohnhaus aus Terracotta. Es ist das größte Keramikwerk der Welt. Das ganze hat uns ein wenig an das Casa Batllo von Gaudi erinnert. Es war sehr interessant.
Unsere Unterkunft
Wir wohnten für die Nacht im Hostel Xue, nur wenige hundert Meter vom Hauptplatz entfernt. Das Hostel wird sehr familiär geführt und wir fühlten uns sofort wie zuhause. Am Abend spielten wir mit der Familie ein kolumbianisches Wurfspiel und hatten viel Spaß. Auch wenn sie uns deutlich überlegen waren. Wir würden die Unterkunft aber wärmstens weiterempfehlen.
Weiterreise
Von Villa de Leyva führte uns unser Weg weiter in die Hauptstadt Kolumbiens, nach Bogota. Von de Leyva fahren alle 30 bis 60 Minuten Busse in die Hauptstadt. Die Fahrt dauert circa 3 Stunden. Wenn man allerdings (wie wir) bis ins Stadtzentrum möchte, muss man eine weitere Stunde Fahrtzeit einrechnen. Wir merkten schon am Abend unserer Anreise: die Stadt ist groß und es gibt sehr sehr viel Verkehr. Doch dazu mehr in unserem nächsten Beitrag!